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Bürger wollen hohen
Funkmast verhindern

Informationsveranstaltung mit Fachfrau Ursula Godt

Von Jürgen Rahe
Schröttinghausen (WB). Das Für und Wider rund um das Thema Mobilfunk geht weiter und beschäftigt jetzt aus aktuellem Grund die Bürger in Schröttinghausen und Niederdornberg-Deppendorf. Hier plant der Netzbetreiber E-plus die Errichtung eines 40 Meter hohen Sendemastens.

Nachdem der ursprünglich ins Auge gefasste Mobilfunkmaststandort »Sportplatz Schröttinghausen« jetzt offenbar kein Thema mehr ist, glauben viele Bürger im Ort, dass E-plus weitere mögliche Standorte anpeilen wird. Einige Bewohner, die bereits gezielt angesprochen wurden, sollen aber den jeweiligen Standortwunsch von E-plus abgelehnt haben.
Gebildet hat sich inzwischen die »Interessengemeinschaft Schröttinghausen - Niederdornberg-Deppendorf«, die sich gegen die E-plus-Pläne wehrt und jetzt Bürger zu einer Informationsveranstaltung in die Arche-Noah-Kirche einlud. Thomas Hescher, Sprecher der Interessengemeinschaft, betont: »Wir möchten die Bürger in Sachen Mobilfunk aufklären und sie einfach für das Thema sensibilisieren.«
Das Thema interessierte dann auch in der Tat - gut 70 Bürger waren zu der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Ursula Godt gekommen. Die Fachfrau aus Gütersloh ist Baubiologische Messtechnikerin und ging gleich sehr detailliert auf das Thema ein. Man könne den Mobilfunk zwar nicht mehr aufhalten, meinte sie, aber an den Konzepten feilen. Mit anderen Worten: Alle Beteiligten sollten sich an einen Tisch setzen, um herauszufinden, wie mögliche Strahlenbelastungen durch elektromagnetische Wellen minimiert werden können. Ursula Godt: »Ansatzpunkte gibt es so einige. Zum Beispiel frage ich mich, ob es sein muss, dass man von seiner Wohnung aus unbedingt mit dem Handy telefoniert, wenn doch im Haus ein Festnetzanschluss besteht.«
Sinnvoll sei es auch zu prüfen, ob überhaupt am jeweiligen Ort Bedarf besteht für einen neuen Funkmast. Viele Versammlungsteilnehmer waren sich da einig: »In unserem Dorf stimmt die Mobilfunk-Grundversorgung. Einen 40 Meter hohen Stahlmast brauchen wir nicht.« Zumal das Gebilde, so wird allgemein befürchtet, eine eindeutige Wertminderung von Grund und Boden bedeutet.
Im benachbarten Theesen gab es in den vergangenen Jahren ebenfalls reichlich Diskussion über die Funkmast-Errichtung. Ergebnis: Heute steht ein solcher Mast auf dem dortigen Sportplatz.
Der Appell der Schröttinghauser Interessengemeinschaft richtet sich nicht nur an die Bürger, ihre Grundstücksflächen nicht an den Netzbetreiber zu verpachten, sondern auch an die Stadt Bielefeld. Bürgerin Stefanie Conzen: »Wer auch immer seine Zustimmung gibt, muss sich im klaren sein, dass wir das Ding dann im Ort haben.«
Positiv angelaufen sind Eigentümerverpflichtungen. Damit soll gewährleistet sein, dass in den kommenden 20 Jahren kein Sendemastbau über die Bühne gehen kann.

Artikel vom 10.03.2007