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Afghanistan

Nicht das letzte zivile Opfer


Nun hat es auch die deutschen Helfer im bisher verhältnismäßig ruhigen Norden Afghanistan getroffen. Ein Mann wurde ermordet, angeblich von Kriminellen. Er wollte den Menschen in einem rückständigen Land Hilfe bringen. Und er wird nicht das letzte zivile Opfer bleiben in einem Land, das in diesem Jahr wohl vor der Entscheidung im Kampf ISAF-Truppen gegen die wiedererstarkten radikal-islamischen Taliban steht. Sie konnten zurückkehren, weil im Laufe des Krieges von westlicher Seite Fehler gemacht worden sind. Viele Regionen haben von den Hilfsanstrengungen nicht profitieren können, weil sie vernachlässigt wurden. Falsche Organisation und Korruption der Regierenden in Kabul trugen weiter zur jetzigen Situation bei. Aber das kann kein Gund sein für die NATO-Staaten, das Land den Taliban zu überlassen. Es gibt keine Alternative zu einem militärischen Sieg über die radikalen Islamisten, um dem Land eine demokratische Perspektive zu eröffnen. Dazu ist auch die Unterstützung der Bevölkerung nötig.
Die kann man nur gewinnen, wenn die Afghanen erkennen, dass die ausländischen Truppen dem Land helfen und nicht die schwache Regierung Karsai an der Macht halten wollen. Friedhelm Peiter

Artikel vom 09.03.2007