Frankfurt (Reuters). Steigende Einnahmen aus der Fernsehwerbung haben Europas größtem TV-Konzern RTL im vergangenen Jahr zu einer kräftigen Steigerung von Umsatz und Gewinn verholfen.
Auch für 2007 ist die umsatzstärkste Tochter des Gütersloher Medienkonzerns Bertelsmann vorsichtig optimistisch. »In Deutschland haben wir einen vielversprechenden Start in das Jahr gesehen«, sagte RTL-Chef Gerhard Zeiler. RTL macht gut 60 Prozent seines Umsatzes mit Werbung. Deutschland ist der größte Markt für RTL, das mit ProSiebenSat.1 um die Werbekunden buhlt. Die Münchener Sendergruppe hält ein Wachstum des deutschen TV-Werbemarktes von zwei bis drei Prozent für möglich. »Ich glaube, dass wir uns besser als der Markt entwickeln können«, sagte Zeiler. Bis auf Großbritannien sei das Werbeumfeld in Europa 2006 gut gewesen, teilte RTL mit. Zur Senderfamilie zählen RTL, RTL 2, Vox und SuperRTL, die französische M6, die Produktionsfirma FremantleMedia, RTL Niederlande sowie Antena 3 in Spanien. Der Umsatz von RTL stieg, bereinigt um Zu- und Verkäufe, um 7,4 Prozent auf 5,52 Milliarden Euro. 2005 hatte RTL unter anderem die restlichen Anteile am britischen Fernsehsender Five übernommen. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebita) wuchs um 11,5 Prozent auf 889 Millionen Euro. In Deutschland stieg der Umsatz um 5,8 Prozent, das operative Ergebnis um 23,4 Prozent. RTL will die Aktionäre an dem Gewinnplus mit einer auf 1,20 (1,05) Euro pro Aktie erhöhten Dividende beteiligen. Zusätzlich soll wegen der hohen Erlöse aus Beteiligungsverkäufen eine Sonderausschüttung von 1,80 Euro pro Papier gezahlt werden. Insgesamt reicht RTL damit 461 Millionen Euro an die Aktionäre weiter, das Gros fließt Bertelsmann zu. Der Mutterkonzern hält knapp 90 Prozent an der RTL-Gruppe. Potenzial sieht der RTL-Chef auch in der neuen digitalen Welt: Video auf Abruf, Mobiles TV, Internet-Fernsehen. »Jetzt ist die richtige Zeit, alle neuen Plattformen und Wege zum Konsumenten auszuprobieren«, sagte Zeiler.
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