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Efraim Karsh,
israelischer Historiker

»Islam bedeutet nicht Frieden, sondern Unterwerfung. Das aber ist nicht das gleiche.«

Leitartikel
Gewalt ohne Ende

Die »eine Welt« ist noch sehr fern


Von Rolf Dressler
Weder »die« Welt noch »die« Menschheit noch »die« Völkergemeinschaft hält mehr den Atem an - so entsetzlich alltäglich erscheinen uns längst die Bilder der Bomben-Blutbäder im Irak. Selbst pausenloser, fast stündlicher Massenmord stumpft offenbar sogar empfindsame Seelen mit der Zeit ab. Und nicht einmal ein Ende mit Schrecken scheint auch nur im Ansatz in Sicht zu sein.
Blindwütiger Terror tobt sich aus. Nun halten, seit Wochen schon, abermals selbsternannte »heilige Krieger« eine Deutsche und deren Sohn in ihrer Gewalt. Wer möchte sich die Todesängste beider ausmalen, wenn ihre Häscher sie mit genüsslich vorgehaltenen Gewehren vor Videokameras zwingen, um willigen Helfern diverser arabischer Fernsehsender zutiefst erniedrigendes, sendefertiges Horror-Propagandamaterial zuzuspielen?
Weiter östlich, in Afghanistan, legen derweil - gleichfalls im Namen des Propheten - die Kämpfer der berüchtigten Taliban von außen und von innen her Lunte um Lunte an das Pulverfass Afghanistan. Ihre Haupttriebfeder ist offenbar der unerschütterliche Glaube daran, dass sie sich, wie letzten Endes praktisch immer in der (meist kriegerischen) Geschichte des Landes, auch dieses Mal wieder von verhasster Fremdherrschaft befreien werden.
Genau das erklärt, weshalb die Taliban-Kämpfer mit ihren Gesinnungs- und Glaubensverwandten der sogenannten zweiten Generation im Irak in ihren Grundzielen nahezu ganz übereinstimmen: Besatzer raus, um jeden Preis, Terror und Massenmord eingeschlossen.
Hinter alledem aber scheint ein Konfliktgeflecht auf, das der Menschheit weit mehr zu schaffen machen wird als die politisch und medial hochgeheizte, angeblich unausweichlich heraufdrohende »Klimakatastrophe«: der Welt-Machtanspruch des Islam. Dieser erklärte Wille, die Welt-Vorherrschaft zu erobern, eint nämlich auch die widerstreitenden Regierungen und Völker der islamischen Länder.
Und dabei leisten ihnen zahllose Verharmloser und Schönfärber ausgerechnet in Europa und hier in Deutschland auch noch Schützenhilfe. Eine Steilvorlage für militante Islamisten, eigene fürchterlichste Gewalt mit der anderer Religionen und Kulturkreise in früherer Zeit nicht nur zu entschuldigen, sondern eigene heutige Untaten damit sogar unverblümt zu rechtfertigen.
Nur, der Begründer des Christentums predigte bedingungslos Nächstenliebe - der Begründer des Islam indes rief auf zu Gewalt gegen Andersgläubige, die er als »Ungläubige« brandmarkte. Fällt es denn so schwer, der Wahrheit die Ehre zu geben? Solange das nicht geschieht, dürfte die vielbeschworene »eine Welt« des Friedens ein Traum bleiben.
Doch die Idee des Individuums, das im Zentrum unserer Rechtskultur steht, hat eindeutig christliche Wurzeln. Die Gleichheit vor dem Gesetz fußt auf der wahrhaft »revolutionären Gleichheit aller Menschen vor Gott«, schreibt treffend der Historiker Heinrich August Winkler.
Ob hiesigen Beschwichtigern das überhaupt bewusst ist?

Artikel vom 12.03.2007