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Das Warten auf den Elch

»König des Waldes« soll in Deutschland heimisch werden


Potsdam (dpa). Vereinzelt schreitet der »König des Waldes« schon mal durch brandenburgische Gefilde, stolze 800 Kilo schwer, mit imposantem Geweih. »Elche finden bislang nur dann und wann den Weg über die Oder«, weiß der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, zu berichten. »Aber schon in nicht allzu ferner Zukunft könnten sie in Brandenburg und damit erstmals in Deutschland wieder heimisch werden.«
Schließlich bevorzuge der Elch große, unzerschnittene Waldgebiete. »Und da wäre Brandenburg prädestiniert.«
Auch die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild hält eine Rückkehr der Elche nach Deutschland für realistisch. »Wenn die Tiere wieder dauerhaft nach Deutschland kommen, dann zuerst nach Brandenburg«, sagt Werner Koep von der Schutzgemeinschaft. »Dies liegt vor allem an ihren traditionellen Wanderrouten.« Denn nach Brandenburg kommen die Tiere schon immer über die Oder, die sie durchschwimmen oder im Winter über das Eis überqueren. »Zumeist bleiben sie nur kurz. Aber es gab schon Exemplare, die über einige Monate gesichtet wurden«, sagt Freude.
Wie selten die in Skandinavien bejagten Elche in Deutschland sind, belegen die Zahlen: »Nur an die 50 Tiere sind in den letzten Jahrzehnten bundesweit registriert worden, die meisten davon in Brandenburg«, sagt Matthias Freude.
Zum Vergleich: »In Finnland sterben alljährlich 3000 Elche bei Verkehrsunfällen.« Im Nachbarland Polen gibt es aktuell schätzungsweise 4000 Elche - ähnlich große Populationen dieser größten Hirschart weltweit gab es laut Freude allerdings nie auf deutschem Gebiet.
Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild hat den Elch zum »Tier des Jahres 2007« erklärt. Die jährliche Wahl solle auf große Tierarten aufmerksam machen, die »auf natürlichem Wege in ihre deutsche Heimat zurückkehren«.

Artikel vom 09.03.2007