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Noroviren: schon 18 Tote

Realschule in Gronau geschlossen - 52 Schüler krank

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Nach einer Infektion mit Noroviren sind bundesweit in diesem Jahr bereits 18 ältere Menschen gestorben, davon vier in Nordrhein-Westfalen.
Bauchschmerzen gehören zu den Symptomen der Viruserkrankung.
Zwei Männer im Alter von mehr als 75 Jahren starben in Altenheimen in Neuss und Wuppertal, eine 83 Jahre alte Frau starb in einem Heim im sauerländischen Drolshagen und ein 89 Jahre alter Mann in einem Seniorenheim im Kreis Warendorf.
Die Zahl der Todesopfer werde sich bundesweit vermutlich noch erhöhen, da noch einige Verdachtsfälle überprüft würden, sagte gestern Judith Koch vom Robert Koch Institut in Berlin dieser Zeitung. Insgesamt seien in Deutschland in diesem Jahr bisher 58 475 Menschen mit Noroviren angesteckt worden. Die wöchentlichen Fallzahlen der schlimmen Magen-Darm-Erkrankungen, hervorgerufen durch die Noroviren, seien noch nie so hoch gewesen wie 2007, sagte die Ärztin.
Nach Angaben des Landesinstituts für den öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) in Münster ist der Höhepunkt der Infektionskrankheit überschritten. Die Winterepidemie neige sich dem Ende zu, sagte LÖGD-Sprecher Ulrich van Treeck. Die meisten Erkrankungen (2447) habe es in NRW in der Woche vom 5. bis 11. Februar gegeben. Danach seien die Zahlen zurückgegangen.
Bisher seien in NRW in diesem Jahr mehr als 14 000 Noroviren-Kranke gemeldet worden. Eine solch hohe Zahl habe es bisher nicht gegeben. Insgesamt habe es 391 Ausbrüche mit mehr als fünf Fällen gegeben. Betroffen seien 162 Krankenhäuser, 151 Altenheime, 24 Kindergärten, 14 Privathaushalte, zwei Schulen und vier Wohnheime. Eine Realschule in Gronau wurde gestern bis zum Wochenende geschlossen - 52 Schüler sind hier krank. Landesweit betrage die Ansteckungsquote pro 100 000 Einwohner 77,3. An der Spitze liege der Regierungsbezirk Münster mit 93,7. Es folgten Düsseldorf (88,2), Detmold (77,6), Arnsberg (77,1) und Köln (54,3). In OWL (1607 Kranke) sind 22 Altenheime, 16 Krankenhäuser, zwei Haushalte und zwei Wohnheime betroffen.

Artikel vom 09.03.2007