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EU will den
CO2-Ausstoß
stark senken

Atom im Fokus

Brüssel (dpa). Die EU-Staaten haben sich grundsätzlich darauf verständigt, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis zum Jahr 2020 um ein Fünftel zu reduzieren.

Dies verlautete bei dem Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs gestern in Brüssel aus den Delegationen. Streit vor allem mit Befürwortern der Atomkraft gab es weiter um verbindliche Ziele beim Einsatz erneuerbarer Energien.
Zahlreiche Regierungschefs wiesen nach Angaben aus Delegationskreisen auf die sehr unterschiedlichen Ausgangspositionen ihrer Länder hin. In manchen sei etwa die Gewinnung von Bioenergie erheblich schwieriger als in anderen. Die Festlegung der Energiequellen eines jeden Landes - etwa auch des Anteils an Atomenergie - müssen nationale Angelegenheit bleiben.
Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hob die Bedeutung der Atomenergie für den Klimaschutz hervor. Er befürwortete zwar ein verbindliches Ziel für den Anteil erneuerbarer Energien, sagte Chirac nach Angaben von Diplomaten bei dem Treffen. Bei den Anstrengungen dafür müssten jedoch auch kohlenstoffarme Energien wie die Kernkraft in den jeweiligen EU-Staaten in Rechnung gestellt werden können.
Als Ausgangspunkt für die Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 20 Prozent wird 1990 genommen. Das Ziel aus dem Kyoto-Protokoll von 1997 lag bei acht Prozent bis 2012. Davon sind erst 1,2 Prozent erreicht.
Vor Beginn des EU-Klimaschutzgipfels ist auch in Deutschland eine neue Diskussion über den Atomausstieg ausgebrochen. »Die Klimaschutzdebatte kann nicht ohne die Kernenergie geführt werden«, sagte der energiepolitische Koordinator der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, in Berlin.

Artikel vom 09.03.2007