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Fischers Märchen: Vom
Balljungen zum Profi

DSC-Eigengewächs unterschreibt Dreijahresvertrag

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die gute Nachwuchsarbeit zahlt sich für den DSC Arminia immer mehr aus. Nach Tim Danneberg unterschrieb gestern mit dem 20-jährigen Nils Fischer ein weiteres »Eigengewächs« einen Profivertrag bis zum 30. Juni 2010. »Mein Traum geht in Erfüllung«, jubelt der bisherige Abwehrchef der ersten Amateurmannschaft.

An Angeboten mangelte es dem ältesten Sohn des DSC-Mannschaftsbetreuers Carsten Fischer nicht. Der ambitionierte Süd-Regionalligist TSG Hoffenheim klopfte ebenso an seine Tür wie zuletzt der Nord-Drittligist Wuppertaler SV. Letzten Sonntag bei Arminias 4:2-Erfolg in Rheine saß WSV-Trainer Uwe Fuchs auf der Tribüne und sah u.a. Nils Fischers drittes Saisontor.
Über den VfL Schildesche kam Fischer 1997 als D-Junior zum DSC Arminia. Seitdem durchlief er bei den »Blauen« alle Nachwuchsstationen. »Früher wurde ich auf der Alm oft als Balljunge bei den Bundesligapielen eingesetzt. Dabei hat mich der Profi-Bazillus endgültig gepackt«, erinnert sich der junge Abwehrspieler gern an seine ersten Berührungen mit den Stars des Vereins.
Nils Fischer biss sich von Beginn an in die Trainingsarbeit rein und entwickelte sich zu einem äußerst ehrgeizigen Spieler. Sein Talent war Arminias damaligen Amateurcoach Maik Walpurgis nicht verborgen geblieben. Er beförderte den 18-jährigen Nils aus der A-Jugend-Bundesliga in den Regionalligakader der Senioren.
Nach dem Abstieg der Amateure in die Oberliga zählte Nils Fischer sofort zum Stammpersonal der 2. Mannschaft. Längst hatte auch DSC-Chefcoach Thomas von Heesen ein Auge auf den zweikampfstarken Junior geworfen und lud ihn im Spätherbst 2005 in das Kurztrainingslager der Profis nach Marienfeld ein. Weil der Youngster auch dort einen guten Eindruck hinterließ, durfte er wenig später regelmäßig am Training des Bundesligakaders teilnehmen. »Das war ein ganz wichtiger Schritt und hat mich in meiner Entwicklung enorm weiter gebracht«, ist der Jung-Profi »Thommy« von Heesen für dessen Förderung sehr dankbar.
Dass die Vertragsunterschrift unter den dreijährigen Profivertrag keine Einsatzgarantie beinhaltet und kein »Freifahrtsschein« für Nachlässigkeiten ist, weiß Nils Fischer ganz genau. Er hat den beschwerlichen Weg seines Freundes und Teamgefährten Tim Danneberg vor Augen, der bisher auch nur sporadisch in der Bundesligaelf zum Einsatz kommt.
Genau wie Tim will Nils auch zukünftig in der Oberligamannschaft Spielpraxis sammeln und sich stetig weiter entwickeln. In einem etwas überalterten Profikader wird der neue Chef Frank Geideck über kurz oder lang ohnenhin für frischen, jungen Wind sorgen müssen. Und dann will auch Nils Fischer bereitstehen, wenn die Abwehraufgaben neu verteilt werden. Mit seinem ersten Profivertrag hat Arminias Eigengewächs sein erstes Ziel erreicht. Nun gilt es durch weitere Leistungssteigerungen selbst Überzeugungsarbeit zu leisten.

Artikel vom 09.03.2007