Mönchengladbach (dpa). Borussia Mönchengladbach hat vor dem drohenden Absturz in die Zweitklassigkeit den radikalen Schnitt vollzogen.
36 Tage nach dem Rückzug von Chefcoach Jupp Heynckes ist auch die Ära von Peter Pander als Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten beendet. Sein Nachfolger wird der ehemalige Nationalspieler Christian Ziege (35), der einen Vertrag bis 2009 bekommt. »Wir werden alles unternehmen, um den Klassenverbleib zu schaffen und müssen zudem die Planungen für die neue Saison forcieren«, begründete der Präsident Rolf Königs die Eil-Maßnahmen. Ziege, der bislang die B-Jugend des fünfmaligen deutschen Meisters betreute, steht für das »junge, hungrige Team aus den eigenen Reihen«, wie Königs die künftig Verantwortlichen des Tabellen-Letzten bezeichnete. Dazu gehören Cheftrainer Jos Luhukay (43), Teammanager Steffen Korell (35) und Max Eberl (33) als Direktor Jugend und Amateure. »Das ist eine Zäsur, ein Neuanfang. Den machen wir mit Christian Ziege, der unserem Kompetenzteam Sport vorsteht«, sagte Königs. »Es ist für mich eine Ehre, diesen Posten zu übernehmen«, äußerte der frühere England- und Italien-Profi Ziege bei seiner Vorstellung im Borussia-Park. Vor der Verpflichtung Zieges hatte die Borussia die sofortige Trennung von Pander verkündet, der zu Wochenbeginn seinen Rücktritt offeriert hatte. »Die ganze Diskussion hat sich zuletzt nur auf meine Person fixiert«, erklärte Pander. Der ehemalige Manager des VfL Wolfsburg, der am 21. April 2005 als Nachfolger von Christian Hochstätter verpflichtet worden war, hatte in Mönchengladbach noch einen Vertrag bis 2008, der aufgelöst werden soll. Gegen Pander hatte es zuletzt sogar Morddrohungen gegeben. Aus den USA meldete sich Stefan Effenberg. Der Ex-Nationalspieler hatte sich bei Borussia selbst in Gespräch gebracht und kommentiere die Lage seines früheren Vereins so: »Der Vorstand hat keine Ahnung vom Fußball.«
Drucken