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Fach opfert den
zweiten Sechser

Offensive Paderborner gegen Essen

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Kein Heimsieg seit dem 29. Oktober, nur 19 Treffer in 24 Spielen. »Wir brauchen mehr Torgefahr«, sagt Holger Fach und lässt im Zweitliga-Kellerduell an diesem Sonntag gegen RW Essen Taten sprechen. Der Trainer des SC Paderborn 07 stellt sein System um und zum ersten Mal zwei Stürmer auf.

Kapitän René Müller ist im Angriff gesetzt, daneben wird Thomas Bröker eine neue Chance bekommen. Der zweite Kandidat, Timo Röttger, muss erneut auf die Bank. »Timo braucht viel Platz, den haben wir bei Heimspielen nicht. Thomas hat bei seinen Einsätzen immer viel Theater gemacht und sich auch Tormöglichkeiten erarbeitet«, so Fach.
Doch nicht nur durch zwei echte Stürmer wird der SCP mehr nach vorne ausgerichtet sein. Denn dahinter sollen drei offensive und nur ein defensiver Mittelfeldspieler agieren. Letzterer wird Andrew Sinkala sein, den zweiten Sechser opfert Fach. Rechts davor spielt Daniel Brinkmann, links Benjamin Schüßler und als Zehner in der Mitte aller Voraussicht nach Karsten Fischer. Der saß beim jüngsten 1:3 in Koblenz zwar 90 Minuten auf der Bank, überzeugte seinen Trainer aber am Montag beim 3:0-Testsieg gegen Regionalligist Wuppertal. Gleiches gilt für den zweiten Winter-Einkauf, Nebojsa Krupnikovic, den Fach für Koblenz noch ganz aus dem Kader gestrichen hatte. Doch die Reaktion des Serben folgte umgehend. »Krupi hatte acht Wochen Urlaub und ist gerade mal vier Wochen hier. So gesehen ist er konditionell noch immer hinten dran, aber er bekommt nach und nach mehr Geschwindigkeit und hat in Wuppertal zum ersten Mal angedeutet, dass er in der Lage ist, uns zu helfen«, lobt Fach und holt den Ex-Arminen zumindest zurück ins Aufgebot.
Bröker und Fischer rücken auf und auch in der Defensive gibt es zwei Veränderungen gegenüber dem Vorsonntag. Rechts in der Viererkette ersetzt Markus Krösche (zuletzt im defensiven Mittelfeld) den gesperrten David Fall (fünfte Gelbe Karte). Zudem spricht alles dafür, dass Tom Starke nach überstandener Knieverletzung und drei Spielen Zwangspause ins Tor zurückkehrt, auch wenn Fach erklärte: »Bei mir hat kein Torwart einen Freibrief und ich möchte erst mit den Beteiligten sprechen.« Doch Starke spielt bislang eine ordentliche Saison und ist wesentlich erfahrener als sein Stellvertreter Lukas Kruse, der zudem in Koblenz bei den ersten beiden Gegentoren keine glückliche Figur machte.
Das Personal steht, jetzt fehlen nur noch die drei Punkte, mit denen sich der Abstand auf die seit drei Partien ungeschlagenen Essener auf acht Zähler vergrößern würde. Fach verspricht, dass seine Mannschaft nach vorne spielen und alles versuchen werde, dieses Spiel zu gewinnen, will den Druck aber nicht zusätzlich erhöhen: »Diese Partie ist genauso wichtig wie alle anderen. Wir haben nicht ein Endspiel, sondern zehn.«

Artikel vom 10.03.2007