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Bammel um
van Bommel

Längere Sperre droht


München (WB/fwk). Karl-Heinz Rummenigge war kurz in der Kabine, der Vorstandschef berichtete nüchtern: »Da herrscht keine große Begeisterung, nur Zufriedenheit.« Die Bayern sind demütig geworden. »Vor zwei Wochen war hier noch Depression, da müssen wir jetzt nicht Euphorie ausrufen«, riet Rummenigge zu Bescheidenheit. Die Favoritenrolle in der Champions League schob er an Chelsea ab, »das müssen die auch sein, bei den Investitionen.«
Und ob der Tabellenvierte der Bundesliga das vom Klubboss erspähte »Licht im Tunnel« weiter aufhellt, hängt davon ab, ob die Bayern am Sonntag Bremen schlagen. Zumindest dürfen sie Mark van Bommel einsetzen, der in der nächsten Champions-League-Partie fehlt.
Sein Gerangel mit Diarra trug ihm die Sperre für das Hinspiel des heute in Athen auszulosenden Viertelfinal-Duells ein. »Ich wollte unbedingt gewinnen. Da kommen Momente, in denen man sich nicht zu 100 Prozent unter Kontrolle hat«, entschuldigte sich der Niederländer, der ohnehin unter Beobachtung steht. Für seine nicht ganz stubenreine Geste nach seinem Tor in Madrid setzte die UEFA die Sperre zur Bewährung aus. Die handelte er sich nun trotzdem ein, darum braucht van Bommel Bammel, damit nicht noch ein »Nachschlag« droht.
Ein solches Problem hätte Real auch gern. Trainer Fabio Capello erhielt eine Schonfrist. Immerhin wussten die Fans schon vor dem Anpfiff, das sie eine schöne Zeit in München verbringen würden: »Liverpool, Liverpool«, sangen sie auf dem Marienplatz. Die Engländer hatten am Vorabend Erzfeind Barcelona gekippt. Das war Madrids bestmöglicher Siegesersatz.

Artikel vom 09.03.2007