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Tourismusbranche wächst weltweit

4,5 Prozent mehr Auslandsreisen

Von Thomas Albersten
Berlin (WB). Reis ernten in Vietnam, Schokolade schlemmen in Ecuador oder Schilfboote bauen in Peru - seit gestern präsentieren sich Urlaubsziele und Reise-Anbieter aus aller Welt bei der 41. Internationalen Tourismusbörse in Berlin.
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos dreht die erste Runde auf der ITB in Berlin. Foto: dpa
11 000 Aussteller aus 184 Ländern werben in den Hallen unter dem Berliner Funkturm um die Gunst der 170 000 erwarteten Besucher. Und auch wenn die Debatte um Klimawandel und Luftverschmutzung durch Flugzeuge derzeit auf die Tourismuswirtschaft abzielt, leidet die Exotik auf der weltgrößten Reisemesse nicht. Selbst Tourismus im All ist bei der ITB ein Thema.
Auf unserem Planeten stieg die Zahl der grenzüberschreitenden Reisen im vergangen Jahr um 4,5 Prozent auf 842 Millionen. Für das Jahr 2010 wird eine weitere Steigerung auf 1,1 Milliarden und für das Jahr 2020 auf 1,5 Milliarden vorhergesagt. Das teilte Francesco Frangialli, Chef der Welt-Tourismus-Organisation UNWTO auf der ITB mit.
Die Deutschen waren auch 2006 wieder Reiseweltmeister, berichtet der Deutsche Reiseverband. Mit einem Anteil von 23 Prozent machen sie dabei nach wie vor am häufigsten Urlaub im eigenen Land. Das Auto bleibt mit 52 Prozent das wichtigstes Verkehrsmittel vor dem Flugzeug (38 Prozent ). Busse und Bahnen werden nur noch von sieben bzw. sechs Prozent der Reisenden favorisiert.
Während bei den Deutschen unter den ausländischen Reisezielen Spanien (8,6 Prozent) und Italien (6,9 Prozent) auf der Beliebtheitsskala vorne liegen, ist weltweit Frankreich das beliebteste Urlaubsland. Dort stieg die Zahl der Ankünfte 2006 um 2,7 Prozent auf 78 Millionen. Die Briten lösten in Frankreich die Deutschen auf dem ersten Platz der Gäste-Rangliste ab. Auch für Spanien sind die Besucher von der Insel die wichtigste Zielgruppe. In die Freude über das Gästewachstum mischt sich allerdings ein Wermutstropfen: Die Urlauber bleiben tendenziell kürzer.
Afrika gilt mit einem Zuwachs von 8,9 Prozent als neuer Stern am Tourismus-Himmel. An der Spitze steht Marokko mit 6,6 Millionen Besuchern. In Asien entwickelte sich China mit 124 Millionen ausländischen Gästen zum Tourismus-Giganten. 34 Millionen Chinesen reisten ihrerseits ins Ausland, immerhin 20 Prozent von ihnen nach Europa und Amerika.

Artikel vom 08.03.2007