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Der FC Bayern
muss weiter auf
Abstand bleiben

Rosenberg gleicht für Bremen aus

München (dpa). Nach einem Festival der vergebenen Torchancen hat der FC Bayern München den Anschluss an das Führungstrio der Bundesliga verpasste. Zum Ende der »Woche der Wahrheit« musste sich der deutsche Rekordmeister mit einem 1:1 im Klassiker gegen Werder Bremen begnügen.
»Wenn man das 2:0 nicht macht, verliert man zwei Punkte. Das ist logisch«, stellte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld enttäuscht fest, »aber wir geben nicht auf. Es bleibt weiter spannend.« Werder festigte Tabellenplatz zwei. Trainer Thomas Schaaf konnte mit dem Punkt gut leben, räumte aber ein: »Wir haben sehr viel Glück gehabt.«
Bremen liegt weiter drei Punkte hinter Spitzenreiter Schalke, Bayern sechs. »Wir hatten den Sieg verdient, haben aber in der zweiten Halbzeit zu wenig getan und ein blödes Gegentor kassiert«, sagte Lukas Podolski, der die Bayern in Führung (7.) gebracht hatte. »Aber wir werden weiter alles versuchen. Es ist noch vieles möglich.«
Markus Rosenberg (66.) bestrafte die mangelhafte Chancenverwertung der Bayern, die jedoch auch am glänzenden Werder-Keeper Tim Wiese scheiterten. »Wir haben uns gequält und sind mit dem einen Punkt sehr zufrieden«, meinte Torsten Frings, »am Anfang haben wir uns von den Bayern einschüchtern lassen.«
Franz Beckenbauer schwante trotz der starken ersten 45 Minuten seiner Mannschaft nicht Gutes. »Das 1:0 ist nicht so beruhigend«, warnte der Bayern-Präsident vor dem Wiederanpfiff. Die Strafe für die ungenügende Torausbeute folgte prompt: Nach Pass von Torsten Frings ließ Hugo Almeida Oliver Kahn mit einem Heber schlecht aussehen und der eingewechselte Rosenberg drückte den Ball zum 1:1 über die Linie. Wütende Bayern-Angriffe folgten. Aber Hasan Salihamidzic (71.), der am leeren Tor vorbeischoss, und Podolski (79.) vergaben kläglich.
Mit der besten Bundesliga-Halbzeit in dieser Saison waren die Bayern auf dem Weg zum dritten Sieg in Serie und degradierten die ohne den verletzten Miroslav Klose angetretenen Hanseaten mit entschlossenen und schnellen Offensivaktionen zum Spielball. In Antreiber Mark van Bommel und dem wesentlich verbesserten Bastian Schweinsteiger besaßen die Münchner im Mittelfeld klare Vorteile, im Angriff bestätigte Podolski seinen Formanstieg. »Er sprüht wieder vor Selbstvertrauen«, lobte DFB-Manager Oliver Bierhoff den Ex-Kölner.
Die müde wirkenden Bremer hatten drei Tage nach dem UEFA-Cupspiel in Vigo wenig dagegen zu setzen. Die Stürmer Aaron Hunt und Almeida waren abgemeldet, in der Abwehr zeigten Naldo und Peer Mertesacker Schwächen. Diego gefiel durch Fleißarbeit, aber seine Bemühungen blieben ohne Wirkung. Sein Comeback feierte in der Schlussphase Patrick Owomoyela.
Ohne Nationalspieler Klose, der wegen Rückenproblemen passen musste, Frank Baumann und Tim Borowski geriet Bremen von Spielbeginn an unter Beschuss. Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld ließ im Angriff wieder rotieren. Er bot Claudio Pizarro statt Roy Makaay auf. Der wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt, traf das Tor jedoch auch nicht.

Artikel vom 12.03.2007