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Die Meisterprüfung

Paderborn Baskets hoffen gegen Köln auf ein volles Haus

Von Hans Peter Tipp
Paderborn (WB). Die Play-offs im Blick und den Traum vom ausverkauften Sportzentrum Maspernplatz im Herzen: Mit dem Heimspiel gegen den amtierenden deutschen Meister RheinEnergie Köln beginnen morgen um 19.30 Uhr für die Paderborn Baskets die ganz großen Herausforderungen in der 1. Bundesliga.

Nur eine Woche später stellt sich beim erneuten Gastspiel im Gerry-Weber-Stadion ein alter Meister vor. Dann treffen die Paderborner im zweiten Heimspiel binnen acht Tagen auf Alba Berlin, die wohl prominenteste deutsche Basketball-Mannschaft.
Doch Angst vor den großen Namen kennen die Ostwestfalen, die sich aller Abstiegssorgen entledigt haben und als Tabellenelfter bei nur zwei Punkten Rückstand auf den achten Play-off-Platz schielen, schon längst nicht mehr.
Drei Siege aus den vergangenen vier Spielen haben zudem das Selbstvertrauen mindestens bis auf Korbhöhe wachsen lassen. Der deutsche Meister komme deshalb zum richtigen Zeitpunkt, befindet Trainer Doug Spradley: »Meine Spieler wollen gegen die Besten zeigen, was sie drauf haben.«
Köln musste zuletzt drei Niederlagen in Folge einstecken und dürfte deshalb etwas verunsichert nach Paderborn reisen. Trainer Sasa Obradovic hofft, dass die zuletzt fehlenden Stammspieler Mladjen Sljivancanin und Ronald Burrell wieder dabei sind. Ansonsten wären der 2,13 Meter große Marcim Gortat (16 Punkte im Hinspiel) sowie Aleksandar Nadjefji und Immanuel McElroy erneut besonders stark gefordert.
Doch egal, wer auf der anderen Seite steht: Die Baskets planen Großes. »Wir haben gezeigt, dass wir jedes Spiel gewinnen können. Jetzt wollen wir das auch gegen den Meister beweisen«, sagt der 23 Jahre alte Außenspieler Lamar Hurd, der zuletzt stark auftrumpfte. Der sprunggewaltige Basketball-Profi, der sowohl im College als auch an der Highschool stets zu jenen fünf Spielern gehörte, die zuerst auf das Feld geschickt wurden, musste sich in Paderborn aber erst an die völlig ungewohnte Rolle als Bankfachkraft gewöhnen. Der 1.93 m-Mann sitzt nämlich erst am Rand. Erst wenn die Stammkräfte eine Pause brauchen, ist er gefragt.
»Ich habe wahrscheinlich zu viel gewollt. Jetzt weiß ich, dass ich geduldiger sein und mir mein Spiel besser einteilen muss«, glaubt Hurd. Weil das immer besser gelingt, hält auch er das Erreichen der Play-offs der besten acht Teams nicht mehr für ausgeschlossen: »Wenn wir diese Chance nicht sehen würden, müssten wir gar nicht spielen.« Gerade er schätzt dabei die Fan-Unterstützung in der »Maspern-Hölle«. Hurd: »Unsere Heimspiele erinnern mich an meine Collegezeit. Da waren die Zuschauer ähnlich laut.«
Darauf setzt auch der Trainer, um morgen den Liga-Riesen aus Köln aufs Kreuz zu legen. Spradley hofft, dass die Halle erstmals restlos ausverkauft ist: »Die Mannschaft gibt alles, was sie kann und spielt eine tolle Saison. Jetzt hat sie es auch verdient, vor einem vollen Haus zu spielen.«
l Eintrittskarten für die Heimspiele der Paderborn Baskets gibt es natürlich in allen WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen.

Artikel vom 09.03.2007