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Warnstreiks bei
Airbus in Frankreich

Tausende Mitarbeiter gegen Sanierungsplan


Toulouse (dpa). Mehrere tausend Beschäftigte des europäischen Flugzeugherstellers Airbus haben gestern mit einem Warnstreik gegen die angekündigten harten Sanierungsschnitte demonstriert. Am Airbus-Hauptsitz in Toulouse beteiligten sich bis zu 15000 Menschen an den Protesten. »Ich hoffe, dass dieser Aktionstag die Sache in Bewegung bringen wird. Es ist nicht normal, dass Airbus in Frankreich so benachteiligt wird«, erklärte Jean-François Knepper, französischer Co-Präsident des europäischen Airbus-Betriebsrats in Toulouse. Das Ziel sei nicht, dass man den anderen verschlinge, sondern dass jeder zu essen habe, sagte Knepper weiter.
Die französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben bei einem Treffen in Berlin über die Umbaupläne bei Airbus gesprochen. Im Vordergrund stünden die Sorgen der Beschäftigten, aber auch die Bemühungen, den Konzern produktiv und wettbewerbsfähig zu halten, sagte Royal. »Das Entwicklungspotenzial muss erhalten und ausgebaut werden.«
Der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) will die Serie der Proteste gegen »massive Arbeitsplatzverluste und den Ausverkauf der Airbus-Standorte« mit einem »europäischen Aktionstag« am 16. März fortsetzen. Geplant seien je nach rechtlicher Lage in den verschiedenen Ländern Arbeitsniederlegungen, Streiks, Werksversammlungen oder Demonstrationen. Die Aktionen sollten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien stattfinden sowie bei Zulieferern in Belgien und den Niederlanden.
Frankreichs Wirtschaftsminister Thierry Breton versicherte gestern, dass niemand auf »der Strecke bleiben wird«. Airbus will 10000 Stellen streichen.

Artikel vom 07.03.2007