Bielefeld/Köln (WB/ef/afh). Das Präsidium des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat den Bielefelder Stefan Genth (43) gestern in Köln einstimmig zum neuen Hauptgeschäftsführer des Verbandes gewählt.
Stefan Genth, derzeit Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Ostwestfalen-Lippe, tritt die Nachfolge von Holger Wenzel an, der den Verband 14 Jahre als Hauptgeschäftsführer führte. Wenzel (65) geht in den Ruhestand. »Das ist eine tolle Herausforderung. Ich freue mich auf diese Berufung«, sagte Genth gestern dieser Zeitung. Wann er das Spitzenamt im Deutschen Einzelhandel antreten wird, sei noch nicht klar. Vermutlich werde es im Sommer sein. »Das hängt auch von meiner Nachfolgeregelung ab«, sagte der designierte HDE-Chef. Genth strebt einen lückenlosen Übergang an. »Es gibt noch keinen Kandidaten«, betonte er gestern. So dürfte spätestens heute die Suche nach einem geeignetem Nachfolger für Genth starten. Dies wird Aufgabe des Vorstandes um den ostwestfälische-lippischen EHV-Vorsitzenden Ferdinand Klingenthal aus Paderborn und den Vorsitzenden der Bielefelder Kaufmannschaft, Jochen Willmann sein. HDE-Sprecher Hubertus Pellengahr sagte gestern, Genth sei einstimmig gewählt worden. Allerdings war der Ostwestfale auch einziger Kandidat. Genth ist seit elf Jahren in verschiedenen Positionen der Einzelhandelsorganisation tätig. Seit 2001 führt er als Hauptgeschäftsführer den Einzelhandelsverband OWL, einen der größten Regionalverbände des HDE. Seit 2006 ist Genth zudem Hauptgeschäftsführer des Deutschen Zweiradhandels-Verbandes, einem Branchenverband des HDE. Der HDE ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels mit 100 000 Mitgliedsunternehmen in den unterschiedlichen Branchen, Standorten und Größenklassen. Seine Hauptaufgabe ist die Interessenvertretung des gesamten Einzelhandels, der mit 410 000 selbstständigen Unternehmen und 2,7 Millionen Beschäftigten nach der Industrie und dem Handwerk der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland ist. Der Verband will dem Einzelhandel Gehör in der Politik, bei den Medien und in anderen Wirtschaftsbereichen verschaffen und nimmt damit auch in der Tarifpolitik eine nicht unerhebliche Rolle ein. Zwar ist es zunächst die Aufgabe der einzelnen Landesverbände des HDE, Tarifverhandlungen zu führen, doch damit die einzelnen Landesverbände bei einem einheitlichem Kurs bleiben, übernimmt der HDE die Koordination bei den Tarifverhandlungen und stellt damit nach eigenen Angaben ein Gegengewicht zu den Gewerkschaften dar. Der HDE hat seinen Sitz in Berlin und gliedert sich in 14 Landesverbände, 70 Regionalverbände und 26 Bundesfachverbände. Seite 4: Kommentar
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