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Auf dem Weg zu einem
echten Familienzentrum

Sozialdezernent Tim Kähler besucht Einrichtungen

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Mehr Platz und mehr Zeit wünscht sich Mirjam Traanman (58), Kindertagestättenleiterin und »Managerin« des Familienzentrums »Markt« in Brackwede. Für die Zeit will sich Sozialdezernent Tim Kähler einsetzen, nur für eine räumliche Erweiterung fehlt das Geld.

Das erklärte Heinz Voßhans, Leiter des Amtes für Planung, Finanzen, Jugend, Soziales und Wohnen. »Für investive Aufgaben sind derzeit keine Mittel da.« Kähler und Voßhans besuchen alle 14 Bielefelder Familienzentren. Erste Station war das an der Erfurter Straße in Brackwede.
Dort wird es mitunter ganz schön eng. 13 Mitarbeiter kümmern sich um 60 Kinder, vorwiegend mit Migrationshintergrund. »Deren Eltern haben die gleichen Ängste und Wünsche wie die Deutschen auch«, fasst Mirjam Traanman erste Erfahrungen als Leiterin des Familienzentrums zusammen. Sie sieht »zukuntsperspektivisch durchaus die Vorteile einer derartigen Einrichtung mit ihren vielfältigen Angeboten«.
Zurzeit sei man allerdings erst auf dem Weg zum Familienzentrum. »Im Kopf ist das noch nicht, die Weiterentwicklung von der Tageseinrichtung für Kinder zu der gewünschten Einrichtung muss wachsen.« Tim Kähler, selbst Vater von drei Kindern, konnte das durchaus nachvollziehen. »Qualitativ müssen wir besser werden, zudem müssen wir für Familien und Eltern die passenden Antworten geben.«
Der Sozialdezernent freute sich zu hören, dass die Zusammenarbeit mit vielen anderen Institutionen gut angelaufen sei. Besonders der von der Volkshochschule angebotene Sprachkurs für ausländische Mütter an der benachbarten Marktschule funktioniere, sagte die Kindertagestättenleiterin. »Nicht nur die Eltern der von uns betreuten Kinder zeigen sich interessiert, auch deren Freunde und Bekannte kommen gern.« Um so bedauerlicher seien die fehlenden Räumlichkeiten für mitunter sehr private Gespräche und Beratungen. Von »außergewöhnlichen« Öffnungszeiten wie abends, an Wochenenden oder in den Ferien sei man noch weit entfernt. Die geltenden Zeiten von 7 bis 17 Uhr seien im Vergleich zu anderen Betreuungseinrichtungen schon ungewöhnlich fexibel. Es gelte jetzt vor allem, die Eltern zu erreichen und anzusprechen. »Dafür ist eine Kindertagesstätte schon der richtige Ort«, meinte Mirjam Taanman.

Artikel vom 07.03.2007