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Tim Danneberg
überholt rechts

Jung-Armine rechnet sich etwas aus

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Ende der vergangenen Serie sah es so aus, als könnte Tim Danneberg zum Durchstarter beim DSC werden. Doch die Profikarriere des jungen Arminen geriet ins Stottern. Jetzt bekommt der 20-Jährige eine neue Chance. Gegen Nürnberg gab er sein Saisondebüt in der Anfangself.

Es war der vorletzte Spieltag der Saison 2005/2006, als Trainer Thomas von Heesen ihn ins kalte Wasser warf. Danneberg schwamm sich frei und kam eine Woche später beim Serienausklang in Köln als Einwechselspieler zu seinem zweiten Bundesliga-Einsatz. Er hinterließ Eindruck.
Zwar berief von Heesen den defensiven Mittelfeldspieler auch in dieser Serie mehrfach in den Kader. Aber nur gegen Bayern, in Dortmund und in Hannover sammelte Danneberg Spielpraxis - und enttäuschte dabei nie. Trotzdem musste er bis Samstag auf seinen ersten Starteinsatz in dieser Serie warten. Für den geduldigen Danneberg kein Drama. Er sagt: »Ich bin kein Typ, der den Kopf in den Sand steckt, wenn er mal nicht dabei ist oder nicht zum Einsatz kommt. Ich denke, dass der Trainer das weiß.«
Der Trainer, das ist jetzt Frank Geideck. Unter ihm setzt Danneberg erneut zum Überholen an. Allerdings rechts, und das birgt Gefahr, nicht nur im Straßenverkehr. Denn auf dieser Seite ist bei Arminia die Zahl der Konkurrenten besonders groß. Jonas Kamper und Marcel Ndjeng erheben hier A-Elf-Anspruch. Aber auch Fatmir Vata, Sibusiso Zuma und David Kobylik können auf dieser Position spielen. Trotzdem schenkte Geideck fürs Nürnberg-Spiel Danneberg das Vertrauen.
»Der Trainer hat mich gefragt, ob ich es mir zutrauen würde, auf der rechten Seite zu spielen.« Klar, dass Danneberg nicht nein sagte. »Ich habe mich gefreut, dass ich meine Chance bekommen habe.« Ob er sie genutzt hat, kann nur Frank Geideck beantworten. Da der Trainer bereits äußerte, von keinem derer, die gegen Nürnberg anspielten, enttäuscht worden zu sein, dürfte Danneberg auch im Hinblick auf das Spiel am Samstag in Mainz gute Karten haben.
Vorausgesetzt er zeigt im Training den Willen, sein Defensivverhalten zu verbessern. Nicht zuletzt die Videoanalyse habe offenbart, dass hier Nachholbedarf besteht. Danneberg nennt ein Beispiel: »In der Szene, in der Saenko in der ersten Halbzeit frei zum Schuss kam und Bernd Korzynietz eingerückt war, hätte ich bei Saenko sein müssen.« Während der Trainingswoche will Danneberg richtig Gas geben. »Dann hoffe ich, in Mainz wieder dabei zu sein.«

Artikel vom 07.03.2007