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Daum-Bekenntnis:
»Ich lag daneben«

Köln nähert sich der Abstiegszone

Karlsruhe (dpa). Fußball-Zweitligist 1. FC Köln kämpft nach der 1:2-Niederlage bei Tabellenführer Karlsruher SC weiter mit großen Problemen. Der Traditions-Klub hat nur noch sechs Zähler Abstand auf die Abstiegsplätze.

»Für mich ist erst einmal wichtig, das nicht in irgendeiner Weise zu thematisieren und mit einem möglichen Abstieg nicht eine neue Drucksituation aufzubauen«, sagte FC-Trainer Christoph Daum.
Aus der Niederlage der »Geißböcke« will er sogar Hoffnungenziehen. »Hätten wir heute hier klar verloren, hätte ich mir auch Gedanken machen müssen. So bin ich mir sicher, dass wir mit dieser Leistung in den nächsten Spielen den Platz als Sieger verlassen werden«, erklärte der 53-Jährige. »Insofern schaue ich nach vorne oben, nicht nach vorne unten.«
Seine Neuverpflichtungen in der Winterpause sieht er mittlerweile selbstkritisch. »Ich habe bereits gesagt, dass ich daneben lag. Für die Transferpolitik, die sich zuvor abgespielt hat, bin ich aber nicht verantwortlich. Über die, für die ich verantwortlich bin, bin ich im Augenblick nicht so glücklich.«
Im Erfolgsmodell des KSC, in dessen Kader acht junge Spieler aus der Region stehen, sieht Daum kein Vorbild für Köln: »Ob das einer aus der eigenen Region ist, der passt, oder einer, der aus Süd-Alaska kommt und passt, das ist doch wohl schnurzpiepegal.«
Der KSC hat bei elf Punkten Vorsprung auf die Nichtaufstiegsplätze mittlerweile ein unerschütterliches Selbstbewusstsein: Bereits zehn Spieltage vor dem Saisonende glauben die Badener, dass ihnen die Rückkehr in die Bundesliga kaum noch zu nehmen ist. »Wir sind mit einem Bein in der ersten Liga. Heute haben wir zwei Schritte auf einmal genommen. Jetzt müssen wir nur noch unsere Heimspiele gewinnen, dann sind wir durch«, sagte KSC-Verteidiger Maik Franz nach dem Erfolg gegen den krisengeschüttelten Bundesliga-Absteiger Köln.
»Wir können uns eigentlich nur noch selbst schlagen«, behauptet auch Torhüter Markus Miller. Selbs der vorsichtige Trainer Edmund Becker strahlte: »Das war ein großer Schritt.«

Artikel vom 07.03.2007