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Cannavaro
»verspeist«
Bayern-Pizza

Aber Madrid zweifelt

Madrid (dpa). Guten Appetit: Die Pizza, die Real-Abwehrchef Fabio Cannavaro auf dem Foto des Sportblattes Marca gerade verzehren möchte, ist dem Wappen des FC Bayern München nachempfunden.
»Wir wollen die Bayern verschlingen«, verkündet der Italiener vollmundig vor dem Champions-League-Spiel seines Clubs Real Madrid in München. »Für mich ist die Rückkehr nach Deutschland etwas Besonderes, denn dort bin ich im Sommer mit Italien Fußball-Weltmeister geworden. Jetzt will ich mit Real ins Viertelfinale der Champions League einziehen.«
Der Optimismus, den der Weltfußballer des Jahres 2006 zur Schau trägt, wirkt jedoch aufgesetzt. Das Foto auf dem Marca-Titel ist gestellt. Die Wirklichkeit sieht für Real nicht rosig aus. Die Madrilenen plagen erhebliche Selbstzweifel: Das 3:2 aus dem Hinspiel ist ein mageres Polster, die Generalprobe beim 1:1 gegen Getafe ging daneben, und zu allem Überfluss verletzten sich José Antonio Reyes und David Beckham schwer. Nun sei das Mittelfeld so dünn geworden wie der Schinken, den der weiter umstritten und nach dieser Saison vor der Ablösung stehende Trainer Fabio Capello sich nach dem Training servieren lasse, stellte die Zeitung El País fest. Doch Beckhams Fehlen ist nicht das einzige Problem. Der Brasilianer Emerson erwies sich als eine riesige Enttäuschung. Nachdem er im Bernabéu-Stadion mehrfach ausgepfiffen worden war, verweigerte der Ex-Leverkusener im Hinspiel gegen die Bayern seine Einwechslung.
»Die Mannschaft empfand diese Haltung als unsolidarisch, egoistisch und feige«, schrieb El País. Sportdirektor Pedja Mijatovic vergab dem Brasilianer jedoch und teilte mit, Emerson habe mit Capello einen »Pakt« geschlossen. Dieser dürfte darauf hinauslaufen, dass der Spieler nur noch auswärts eingesetzt wird, um ihm Pfiffe des eigenen Publikums zu ersparen.

Artikel vom 07.03.2007