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»Brand« in der Arena: Der Funke muss zünden

Im Rückspiel gegen Real will München Großes leisten

München (dpa). Für Zündstoff auf dem Feld ist gesorgt, aber bei der notwendigen Aufholjagd gegen Real Madrid soll der Funke der wieder erstarkten Bayern auch auf das sonst so reservierte Publikum in der Allianz Arena überspringen.
Die 66 000 Zuschauer sollen den deutschen Meister nach der 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel doch noch ins Viertelfinale der Champions League tragen. »Ich hoffe, die Arena wird brennen«, sagte Mark van Bommel, der den Bayern mit seinem Treffer vor zwei Wochen in Madrid die Hoffnung auf den Einzug in die Runde der letzten Acht erhalten hat. Auch Ottmar Hitzfeld hofft heute im Rückspiel (20.45 Uhr/Sat.1 und Premiere) auf die Fans, an die extra 60 000 rot-weiße Fähnchen verteilt werden. »Es liegt an uns, den Funken zu zünden. Das Publikum muss sehen, dass wir Großes leisten wollen«, sagte der Trainer.
Die Bayern wähnen sich in der besseren Ausgangsposition. Stimmung, Moral, Form - der Trend zeigt deutlich nach oben. Aber es gibt auch Sorgen, denn die Entscheidung über ein Mitwirken von Lucio (Zehenprellung) und Hasan Salihamidzic (Innenbanddehnung im linken Knie) fällt erst am Spieltag. »Das wären zwei gravierende Ausfälle«, meinte Hitzfeld.
Unabhängig davon glauben die Bayern wieder an sich - die Verunsicherung ist in Selbstvertrauen umgeschlagen. »Wir entwickeln wieder die Stärke im Kopf«, betonte Kapitän Oliver Kahn. »Wir sind in der Woche der Wahrheit gut drauf«, sagte van Bommel, der für die Real-Spieler wegen seiner Jubel-Faust nach seinem Treffer in Madrid, die ihm eine auf Bewährung ausgesetzte Sperre eintrug, das Feindbild Nummer 1 darstellt. Der Niederländer gibt sich gelassen: »Das Essen wird nicht so heiß gegessen, wie es auf den Tisch kommt.«
Mit heißem Herzen und kühlem Kopf will auch Hitzfeld zum Erfolg kommen. »Wir können sehr viel gut machen und uns zurückmelden - nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in Europa«, sagte der 58-Jährige, der beide Teams unter großem Druck erachtet: »Ein Weiterkommen ist für Real so Pflicht, wie für uns.«
Schon ein 1:0 würde reichen, doch Manager Uli Hoeneß warnte: »Du kannst nicht auf ein Törchen spielen. Ich bin überzeugt, man braucht zwei Tore, um weiter zu kommen.« Auf der Hut muss die Abwehr sein, weshalb kontrollierte Offensive das taktische Motto sein soll. »Wir können auch nach der 85. Minute zwei Tore machen«, erklärte Trainer Hitzfeld.
Perfekt ist seit gestern der Wechsel des Argentiniers José Ernesto Sosa. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler von Estudiantes de la Plata unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Die Ablöse wird auf 4,6 Millionen Euro geschätzt, es kursieren aber auch Zahlen von bis zu zehn Millionen. Verdienen soll der er insgesamt fünf Millionen Euro in vier Jahren.

Artikel vom 07.03.2007