Nach 2:1 gegen Real im Viertelfinale: Makaay erzielt das schnellste Tor
Von Friedrich-Wilhelm Kröger München (WB). Ein Zittersieg - und danach jubelten die Bayern wie die »Königlichen«: Mit dem 2:1-Erfolg gegen Real Madrid schaffte der Fußball-Rekordmeister den Sprung in das Viertelfinale der Champions League. Das Hinspiel hatten die Spanier 3:2 gewonnen.
Die Bayern konnten in der Wunschformation von Trainer Ottmar Hitzfeld auflaufen, bei Real fehlte dagegen neben dem verletzten David Beckham ein weiterer Star: Auch der Welt-Fußballer des Jahres 2006, der Italiener Fabio Cannavaro, konnte wegen einer Adduktorenzerrung nicht eingesetzt werden. »Die Arena muss brennen«, hatten Kapitän Kahn und Abwehrchef Lucio vorher gefordert. Und schon nach zehn Sekunden war Feuer unter dem Dach. Roberto Carlos vertändelte den Ball, Salihamidzic bediente Makaay - und es hieß 1:0. Das schnellste Tor seit Einführung der Champions League im Jahr 1993, das markierte der Niederländer. Und dazu einen Jubiläumstreffer, die Nummer 100 der Bayern in der Königsklasse. Da flatterten die 66 000 rot-weißen Fahnen, die der Rekordmeister vorher an die Zuschauer verteilt hatte. Reals Taktik, die schwere Aufgabe defensiv anzugehen, war damit schon erledigt. Trainer Capello setzte ein Zeichen: er schickte mit Guti und Robinho zwei Offensive zum Aufwärmen. Heiß her ging es auch auf dem vom Regen rutschigen Rasen. In der 27. Minute hatte Makaay das zweite Tor auf dem Fuß, van Bommel lieferte die Maßvorlage, doch Casillas war auf dem Posten. Die Bayern beherrschten die Partie in dieser Phase eindeutig. Capello sah das natürlich, er wechselte schon nach nur 32 Minuten Guti für den Abräumer Emerson ein. Jetzt hatte seine Mannschaft die ersten Möglichkeiten durch Guti, van Nistelrooy und Raul. Die vorher so sichere Hausherren-Abwehr, sie wackelte da mehrfach ganz bedenklich. Doch nach dem Wiederanpfiff fast erneut ein Blitztor der Münchner, aber auch für van Bommel hieß die Endstation Casillas. Die »Königlichen«, die jetzt mit Cassano für Higuian angriffen, waren jetzt aber die stürmischere Mannschaft. Die Bayern konnten sich bei Kahn bedanken, dass er van Nistelrooys Kopfball gerade noch abwehren konnte. In der 66. Minute wusste die Elf von Hitzfeld die richtige Anwort auf die Druckphase des großen Rivalen. Sagnol servierte die Maßflanke, Lucio köpfte das zweite Tor. War das die Entscheidung? Ausgerechnet Lucio spielte dann eine Hauptrolle, als Schiedsrichter Michel in der auf den Elfmeterpunkt zeigte. Seine Attacke gegen Robinho bewertete er als Foul. Viel Hektik vor der Ausführung, van Bommel und Diarra attackierten sich. Beide waren schon verwarnt - und sahen jetzt Gelb-Rot. Van Nistelrooy (83.) behielt aber die Nerven und verwandelte zum 2:1. Real war dem Ausgleich jetzt nahe, endlos lange vier Minuten ließ der Unparteiische nachspielen. Aber auch diese heiße Schlussphase überstanden die Bayern - und durften feiern. München: Kahn - Sagnol (85. Görlitz), Lucio, van Buyten, Lahm - Salihamidzic, van Bommel, Hargreaves, Schweinsteiger - Makaay (69. Pizarro), Podolski (87. Demichelis) Madrid: Casillas - Torres, Sergio Ramos, Helguera, Roberto Carlos - Emerson (32. Guti), Gago (75. Robinho), Diarra, Raul - Higuain (46. Cassano), van Nistelrooy Schiedsrichter: Lubos Michel (Slowakei) Tore: 1:0 Makaay (1.), 2:0 Lucio (66.), 2:1 van Nistelrooy (83., Foulelfmeter) Zuschauer: 66 000 (ausverkauft) Gelb-Rote Karten: van Bommel - Diarra (82.) Gelbe Karten: Podolski - Ramos
Drucken