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Andreasen startet durch

Mainzer Energiebündel gegen Bielefeld wieder am Ball

Von Hans Peter Tipp
Mainz (WB). Dieses Ritual ist Mainzer Fußball-Kult: Wenn nach den Siegen ein FSV-Profi auf dem Zaun steigt, sich das Megaphon schnappt und »die Humba« ausruft, dann tobt am Bruchweg die Kulisse.

Nachdem das deutsche Liedgut (»Humba, humba, humba, tätärä«) bei den Rheinhessen in der Hinrunde misserfolgsbedingt stark aus der Mode gekommen war, ist mit dem sensationellen Rückrundenauftakt inzwischen alles wieder intakt. Trotz der Niederlage vor einer Woche in Aachen stellen die Rheinhessen mit 16 Punkten aus sieben Spielen die beste Mannschaft der 1. Liga im Jahr 2007.
Für den Umschwung sorgten drei Neue: die Ex-Bremer Mohammed Zidan und Leon Andreasen sowie Elkin Soto (Barcelona SC/Ecuador). Auch sie wissen inzwischen, was »die Humba« ist. Nach dem jüngsten Heimerfolg, dem 3:2 gegen 1. FC Nürnberg vor zwei Wochen, wurde Andreasen von den Fans auf den Zaun zitiert. Der Däne hielt sich prächtig, ließ drei Mal »Nie mehr Zweite Liga« schmettern und geht seitdem als »Ehren-Mainzer« durch. Geholt worden war der 23-Jährige aber als Abräumer im Mittelfeld. Hier soll er in Mainz Zeichen setzen. Wie ernst Andreasen diese Aufgabe nimmt, zeigt sein krasses Bekenntnis zur FSV-Spielweise: »Wir gehen ins Spiel, als wollte man uns die Kinder wegnehmen.«
Dass das Energiebündel -Ê drei gelbe und eine gelbrote Karte in sechs Spielen -Ê zur Mainzer »Mission possible« aber auch gleich drei Treffer beisteuern würde, hat selbst den Fußball-Experten und -Entert(r)ainer Jürgen Klopp überrascht, sofern das überhaupt möglich ist: In Bremen hatte der Däne in zwei Jahren überhaupt nicht getroffen. Dort saß er aber auch vorzugsweise auf der Ersatzbank. In Mainz hingegen ist er mittendrin, so oft es nur geht.
Gegen Arminia Bielefeld kehrt Andreasen an diesem Samstag (15.30 Uhr/Arena live) nach der rotgelben Zwangspause in Aachen wie selbstverständlich wieder ins Team zurück. Schon das gilt in Mainz ein Zeichen: Schließlich ist er der einzige Akteur der Startformation, der mit dem FSV noch nicht verloren hat.

Artikel vom 10.03.2007