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Paul-Gerhardt-Kirche: Die
Positionen sind unvereinbar

Aussprache ging ohne konkretes Ergebnis zu Ende

Bielefeld (WB/bp). Die Positionen des Kirchenkreises Bielefeld und der »Bürgerinitiative für den Erhalt der Paul-Gerhardt-Kirche e.V.« sind »unvereinbar«.

Superintendentin Regine Burg, Mitglieder des Kreissynodalvorstandes und Klaus-Peter Johner, Verwaltungsleiter des Kirchenkreises, führten ein Gespräch mit der Bürgerinitiative. Ziel des Gespräches sei, so Regine Burg, »ein Austausch über konstruktive Wege zu einem friedlichen und gedeihlichen Miteinander aller Mitglieder der Neustädter Mariengemeinde« gewesen. Die Superintendentin warb erneut für das Verständnis von Gemeinde, die sich um Gottes Wort versammelt. Nicht Steine von Gebäuden ständen im Mittelpunkt, sondern Menschen, die die christliche Gemeinschaft ausmachten. Regine Burg appellierte an die Initiative, sich konstruktiv am Aufbau der vereinigten Neustädter Gemeinde zu beteiligen.
Im Mai 2005 war die Neustädter Mariengemeinde aus einer Vereinigung zwischen der Paul-Gerhardt- und der Neustädter Mariengemeinde hervor gegangen. Zu diesem Zeitpunkt sei es klar gewesen, dass aufgrund der zurück gehenden Gemeindegliederzahlen und der Finanzkraft ein Konzentration im gesamten Kirchenkreis erfolgen müsse.
Die Absicht, die Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße an die Jüdische Kultusgemeinde zu verkaufen, werde durch Beschlüsse des Bevollmächtigtenausschusses der Neustädter Mariengemeinde, den Kreissynodalvorstand und die Kreissynode unterstützt und gefördert. Auch die Evangelische Kirche von Westfalen stehe den Plänen positiv gegenüber. Klagen gegen Gemeinde und Superintendentin sind von den zuständigen Kirchengerichten abgewiesen worden.
Die Verkaufsverhandlungen mit der Jüdischen Kultusgemeinde laufen zurzeit weiter.
Die Bürgerinitiative will die Kirche aus eigener Finanzkraft weiter unterhalten.
Der Kirchenkreis weist darauf hin, dass die Bürgerinitiative nicht »innerhalb der kirchlichen Strukturen verankert« sei und insofern kein Mitspracherecht bei den Beschlüssen der Entscheidungsträger in Gemeinde und Kirchenkreis habe.
Heute, Mittwoch, lädt der Bevollmächtigtenausschuss der Neustädter Mariengemeinde ins Gemeindehaus am Papenmarkt ein, um den Beschluss, den letzten Gottesdienst in der Paul-Gerhardt-Kirche am 25. März zu feiern zu erläutern. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.

Artikel vom 07.03.2007