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Poggenpohl verdient gut mit Luxusküchen

Deutsche Möbelindustrie mit dem Jahr 2006 zufrieden

Herford/Köln (WB/ef). Deutsche Einbauküchen, Schreibtische oder Sofas sind im Inland und Ausland gefragt. Die deutsche Möbelindustrie hat 2006 gute Geschäfte gemacht. Das gilt auch für den Herforder Luxusküchenhersteller Poggenpohl.

Zum vierten Mal in Folge hat Poggenpohl seinen Umsatz deutlich gesteigert. Der Erlös habe 2006 um 23 Prozent auf 124 Millionen Euro zugelegt, teilte die nach eigenen Angaben älteste deutsche Möbelmarke gestern mit. Auch das Ergebnis sei »überproportional« gestiegen, Details nannte der Hersteller nicht. In Deutschland wuchs der Umsatz um 16 Prozent, der weltweite Absatz stieg um 20 Prozent. Drei Viertel der Poggenpohl-Küchenmöbel gehen in den Export, das Unternehmen ist den Angaben zufolge in mehr als 60 Ländern vertreten.
Größter Auslandsmarkt seien die USA mit einem Umsatzanteil von 20 Prozent. Stark zugelegt habe der Markt in Großbritannien mit einem Anteil von mehr als 15 Prozent. Die gesamte Möbelindustrie Deutschlands erwirtschaftete 2006 ein Umsatzplus von sieben Prozent, die Küchenmöbelhersteller kamen auf einen Zuwachs von 10,7 Prozent. Poggenpohl gehört zum schwedischen Nobia-Konzern.
Nach Einschätzung des Poggenpohl-Geschäftsführers Elmar Duffner hat der Erfolg des Unternehmens damit zu tun, dass Poggenpohl sich konsequent auf die veränderten Konsumentenerwartungen eingestellt und das Händlernetz restrukturiert hat. Bewährt hätten sich jetzt auch die eigenen Verkaufsstützpunkte in den »Stilwerken« Düsseldorf und Hamburg sowie in Citylagen der Städte Stuttgart, Hannover und vom 22. März an Frankfurt. Weltweit betreibt Poggenpohl 22 eigene Studios.
Unterdessen setzte die deutsche Möbelindustrie mit 18,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gut sieben Prozent mehr um als im Vorjahr und konnte damit erstmals seit Jahren wieder ein solides Wachstum erzielen, wie der Verband der Deutschen Möbelindustrie gestern in Köln mitteilte.
Allerdings dürften die Gewinne der etwa 1100 Unternehmen in Deutschland nicht gleichermaßen gestiegen sein: Höhere Rohstoffpreise und Rabattaktionen schmälerten die Erträge, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Dirk-Uwe Klaas. Den Umsatzanstieg verdankte die Branche neben dem anhaltend starken Export, der 2006 um etwa 15 Prozent zulegte, auch dem Eifer der deutschen Häuslebauer, die Einbauküchen kauften. So waren Küchenmöbel im vergangenen Jahr besonders gefragt. »Je teurer die Möbel sind, desto stärker haben sich die Vorzieheffekte angesichts der Mehrwertsteuererhöhung bemerkbar gemacht«, sagte der Volkswirt des Verbands, Alexander Oswald. Auch 2007 werde die deutsche Möbelbranche mehr umsetzen.

Artikel vom 06.03.2007