08.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gesetzentwurf gegen Doping

Die große Koalition steht


Was lange währt, wird endlich besser, könnte über dem Gesetzentwurf stehen, den das Bundeskabinett gestern beschlossen hat und mit dem gegen Doping-Sünder massiv vorgegangen werden soll. Damit steht die Große Koalition von Politik und Sport. Der kümmert sich um die Sauberkeit der Athleten mit seinen Gerichten, die Justiz nimmt die kriminellen Hintermänner aus Handel, Wissenschaft und Medizin aufs Korn. So weit, so gut. Aber reicht das?
Natürlich nicht. Denn noch immer sind diese Maßnahmen nicht ausreichend international abgestimmt. Noch immer bleibt dem kleinen oder großen Sport-Sünder der Gang vor ein ordentliches Gericht erspart. Und noch immer herrscht Uneinigkeit in der Setzung von Grenzwerten, zum Beispiel beim Hämoglobin im Blut.
Dazu kommt noch der Aspekt der Umsetzung. Denn was nutzen die schönsten Gesetze und richtigen Aufgabenteilungen, wenn im Bereich finanzieller und personeller Ausstattung gespart wird?
Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich die Nationale Anti-Doping-Agentur nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, um die schwarzen Schafe aus der 27-Millionen-Herde zu holen. Zu viele Tests wurden nicht durchgeführt, zu wenige wurden dafür mit der vorgesehenen Strafe belegt. Klar ist, dass man den Kampf gegen Doping nicht gewinnen kann. Aber es ist gut, dass man den nächsten Versuch jetzt starten will. Oliver Kreth

Artikel vom 08.03.2007