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Airbus

Sarkozys französischer Weg


Wer geglaubt hatte, in der Airbus-Krise würden die französischen Hauptanteilseigner den Entscheidungsträgern im Vorstand und bei den Gewerkschaften freie Hand lassen, um einen gangbaren Weg zur Gesundung des Unternehmens zu finden, sieht sich getäuscht.
Der französische Präsidentschaftskandidat Nicolas Sarkozy, Verfechter einer staatlichen Industriepolitik, sowie Finanzminister Thierry Breton haben jetzt die Katze aus dem Sack gelassen und offen die Kräfteverhältnisse bei der Airbus-Mutter EADS in Frage gestellt. Das Gleichgewicht zwischen deutschen und französischen Interessen im Konzern sei ein Fehler, befand Breton. Das Verhältnis müsse 60 zu 40 Prozent zu Gunsten Frankreichs lauten. Sarkozy hat sich dafür ausgesprochen, dass nur noch ein Hauptaktionär die industrielle Führung ausüben solle. Dass er dabei an den französischen Konzern Lagardere denkt und nicht an DaimlerChrysler, liegt auf der Hand.
Man mag dies als starke Töne mitten im Präsidentschaftswahlkampf abtun. Aber es geht Sarkozy um den Erhalt von mehr französischen Arbeitsplätzen als bisher geplant. Dies kann den Ausschlag geben im Rennen um das Präsidentenamt. Friedhelm Peiter

Artikel vom 07.03.2007