06.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Obstbaumallee wird komplett gefällt

In der Nähe des Hofes Meyer zu Jerrendorf - Bäume mit Pilz befallen - Ersatzpflanzungen

Von Hendrik Uffmann
(Text und Foto)
Schildesche/Heepen (WB). Am Wanderweg zwischen dem Gut Meyer zu Jerrendorf und der Talbrückenstraße in der Nähe des Obersees wird derzeit die Obstbaumallee mit etwa 40 Bäumen gefällt.

Gestern begannen Mitarbeiter des städtischen Umweltbetriebes mit den Arbeiten. »Etwa zehn Bäume waren durch den Sturm Kyrill bereist umgestürzt. Wie alle übrigen auch waren sie an Obstbaumkrebs erkrankt und deshalb nicht mehr standsicher«, erklärte gestern Babette Schröder, für diesen Bereich zuständige Abschnittleiterin der Abteilung Grünunterhaltung im Umweltbetrieb.
Alle der Obstbäume darunter Kirsch-Apfel- und Pflaumenbäume - sind von der Pilzkrankheit befallen. »Diese ist schwer zu bekämpfen und war auch schon sehr weit fortgeschritten, so dass sie nicht mehr zu bekämpfen war. Deshalb blieb auch wegen der Verkehrssicherungspflicht als einzige Lösung, die Bäume zu fällen«, so die Abschnittsleiterin. Denn das Risiko, dass weiter Bäume umstürzen und Passanten gefährden, sei zu hoch gewesen.
Im Herbst sollen Ersatzpflanzungen erfolgen. Babette Schröder: »Jeweils in den Zwischenräumen der jetzt gefällten Bäume wird ein neuer Obstbaum gepflanzt.« Dazu gebe es bereits Gespräche mit einem Zuchtbetrieb, der gegen den Obstbaumkrebs resistente Sorten anbietet. Die Neuanpflanzung sei jedoch erst im Herbst sinnvoll, da die jungen Pflanzen sonst im Sommer sehr aufwändig gegossen werden müssten.
Bei Spaziergängern und Mitgliedern der Bürgerinitiative »Brake-Grafenheide und Johannisbachaue« sorgten die Fällarbeiten gestern für Aufregung. Die Befürchtung war, so Initiativen-Sprecherin Katrin Laker, dass die Bäume bereits im Vorfeld der geplanten Bodendeponie gefällt werden. Diese soll in dem Bereich eingerichtet werden, um den Schlamm aus dem Obersee aufzunehmen, der dort vom Herbst an ausgebaggert werden soll (das WESTFALEN-BLATT berichtete). »Nach den bisherigen Plänen soll es etwa dort, wo heute der Wanderweg verläuft, eine Lkw-Zufahrt geben. Das ausgerechnet hier jetzt die Bäume gefällt werden, schien uns ein merkwürdiges Zusammentreffen«, sagte Katrin Laker.
Umweltbetriebs-Mitarbeiterin Babette Schröder versichert jedoch, dass es keinen Zusammenhang gebe. »Die Fällarbeiten haben mit der geplanten Deponie nichts zu tun.« Und Gartengestalter Helge Jung, der sich auf Wunsch der Bürgerinitiativen-Sprecherin die gefällten Bäume begutachtete, bestätigte: »Man sieht, dass die Bäume krank sind.«

Artikel vom 06.03.2007