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Sport und Spaß in der Pause

Projekt am Gymnasium Heepen - Schüler können Spielgeräte leihen

Von Hendrik Uffmann
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Am Gymnasium Heepen ist das Projekt »Bewegte Pause« gestartet. An zunächst drei Tagen in der Woche können sich die Schüler in der ersten großen Pause Spiel- und Sportgeräte ausleihen, um die 15 Minuten aktiv zu verbringen.

Montagmorgen, 9.25 Uhr auf dem Schulhof des Gymnasiums. Dichter Regen fällt, doch davon lassen sich die Schüler der fünften und sechsten Klassen nicht bremsen. Schon kurz nach dem Pausenläuten stehen sie Schlange vor dem noch provisorischen Raum, in dem es die Spielgeräte gibt. Sorgsam aufgereiht liegen dort in einem Regal Fuß- und Basketbälle, Springseile, Tischtennisschläger und »Heuler«. Diese länglichen, Football-ähnlichen Wurfgeräte, die in der Luft Pfeif-Geräusche von sich geben, sind bei den Schülern der Renner.
Derzeit ist die »Bewegte Pause« noch ein Probelauf, doch nach den Osterferien soll sie auf die siebten Klassen ausgeweitet werden, erklärt Studienreferendarin Mareike Petereit, die das Projekt leitet. »Bewegung ist ein Eckpfeiler der Gesundheitsförderung in der Schule. Doch manche Schüler haben heute nicht mehr so viele Ideen, was sie auf dem Schulhof spielen können. Diesen wollen wir Anregungen geben«, erläuterte die 24-Jährige.
Denn immer öfter ließen die Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit von Schülern zu wünschen übrig. Mareike Petereit: »Schwierigkeiten gibt es schon beim Rückwärtslaufen.« Und Beate Suermann, Leiterin des Heeper Gymnasiums, ergänzt: »Manchen Kindern fehlt zu Hause die natürliche Spielumgebung, und es wird mehr Zeit vor dem Computer verbracht.«
Für Katharina (11), Laura Nadine (11), Lilian (11) und Maja (12) ist auf jeden Fall klar, dass die Pause mit den neuen Möglichkeiten mehr Spaß macht. »Vorher waren wir nur in der Cafeteria oder sind auf dem Schulhof rumgelaufen. Jetzt haben wir richtig was zu tun«, sind sie sich einig.
Unterstützt wird die »Bewegte Pause« auch durch mehr als 20 ältere Schüler, die freiwillig eine Ausbildung zu SV-Sporthelfern absolviert haben. Sie geben die Spiel- und Sportgeräte - im Tausch gegen den Schülerausweis - aus und unterstützen die Pausenaufsicht der Lehrer.
Noch gibt es die »Bewegte Pause« montags, mittwochs und freitags jeweils in der ersten großen Pause. »Für mehr reichen die Geräte derzeit noch nicht aus. Von August an wollen wir das Angebot aber auch auf die Mittagspause nach der sechsten Stunde ausweiten«, erklärt Mareike Petereit. Und vom Herbst an soll bei schlechtem Wetter auch die Turnhalle genutzt werden.
Dass Sport in den Pausen bei Schülern gut ankommt, das zeigt auch ein ähnliches Projekt am Cecilien-Gymnasium, das seit dem Herbst läuft. Dort können die die Schüler der sechsten Klassen dienstags und donnerstags in den Pausen die Sporthalle zum Toben benutzen. »Die Erfahrungen sind sehr positiv und wir überlegen, ob wir das Angebot ausdehnen«, so die stellvertretende Schulleiterin Dr. Elisabeth Sahre.

Artikel vom 06.03.2007