06.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gedankenspiele zu Tod,
Geburt und Schönheit

»Schwund« regt zum Dialog der Generationen an

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). 27 Jugendliche und Senioren im Alter von 16 bis 75 Jahren begeben sich auf eine Reise in die Zukunft, in eine Zukunft, in der viele Alte wenigen Jungen gegenüber stehen, in der die Bevölkerung in Deutschland um acht Millionen geschrumpft ist. In einer Gemeinschaftsproduktion von AlarmTheater und Theater Bielefeld entstand »Schwund«, das im Rahmen des Symposiums »Zukunft findet Stadt - Stadt findet Zukunft« am 10. März Premiere hat.

Regie führten Dietlind Budde und Harald Otto Schmid (AlarmTheater) und Martina Breinlinger (Theater Bielefeld). Ein Stück habe es nicht gegeben, es habe sich während der gemeinsamen Probenarbeit entwickelt. Vier Wochen habe man getrennt gearbeitet - auf der einen Seite der Jugendclub, auf der anderen die Senioren, die aufwändig gecastet wurden. Schmid: »Wir hatten eine deutlich höhere Nachfrage als wir überhaupt Kapazitäten hatten.« Man habe aber reagiert, weitere Rollen geschaffen. Dietlind Budde lobt: »Alle Darsteller waren total ambitioniert.« Die Akteure haben zu den Thema Geburt, Schönheit, Tod Texte geschrieben und Martina Breinlinger meint: »Mitunter geht es derb zu, man fasst sich nicht nur mit Samthandschuhen an.« Schmid betont, Kultur habe in seinen Augen auch die Aufgabe, einen Dialog zwischen den Generationen zu ermöglichen - auch und gerade zum Thema des demografischen Wandels. Es gehe in »Schwund« darum, was die Jungen von den Alten haben. Und umgekehrt darum, was es zu vererben gebe, »außer Geld und Gut«. Dietlind Budde: »Wir wollen zu Gedankenspielen anregen.« Die Premiere am 10. März im Alarmtheater ist ausverkauft, weitere Vorstellungen sind am 11., 15., 16., 17., 18., 23., 24. März.

Artikel vom 06.03.2007