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Eine Riesengaudi trotz Muskelkaters

»Hoch Hinaus« aus Bielefeld qualifiziert sich für die Schneeballschlacht-Weltmeisterschaft

Von Burgit Hörttrich und
Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Stundenlang flogen Schneebälle auf dem Klosterplatz. Christian Reinhardt, Tobias Fratz und Teamkäpt'n Andreas Parnow hatten sich eigens dafür den Namen »Hoch Hinaus« gegeben. Das war für die drei Bielefelder Programm: Das Trio wollte hoch hinaus - und schaffte es. Sie qualifizierten sich für die Schneeballschlacht-WM am kommenden Wochenende im sauerländischen Winterberg.

Die drei Bielefelder kämpften sich bei wenig winterlichem Wetter bis ins Finale der Vorentscheidung vor, schafften Platz 3. Und sind somit als einziges Bielefelder Team bei der WM dabei. Erste wurden »Die Poknasen« mit Karsten Kligge, Jens Riecke und Björn Meier aus Oerlinghausen vor »Kleinehelleforth 2« aus Verl. »Hoch Hinaus« schlug in der letzten Runde »3 Taktmotor« aus Bielefeld mit 31 zu 24 Treffern.
Für alle Teilnehmer - vier Dutzend Mannschaften hatten sich angemeldet - war die Schneeballschlacht eine Riesengaudi. Die Veranstalter, die Firma »Sportnavi« aus Verl, hatte eine LKW-Ladung Schnee auf den Klosterplatz geschafft, die im frühlingswarmen Nieselregen immer wieder durchgeharkt werden musste. Holger Pante (»Sportnavi«): »Der Schnee pappt natürlich ordentlich, das geht in die Arme.« Das erfuhren untrainierte Teams leidvoll: Muskelkater und auch der eine oder andere »blaue Fleck« waren die Folgen, obwohl sich die Akteure nur geschützt durch Helm und Skibrille in die Schlacht wagen durften. Selbst entscheiden durften sie, ob sie die Schneebälle mit oder ohne Handschuhe formen und werfen wollten. Wildes Ballern zahlte sich mehr aus als Taktieren - die meisten Treffer verzeichneten die, die es schafften, möglichst viel »Munition« zu bunkern. Die Schneebälle landeten mit einem satten Plopp wenn auch nicht immer im Ziel. Zuschauer hatten schnell erkannt, dass es sicherer war, sich nicht in den Wurfrichtungen der Teams aufzustellen. Zumal die »Streuverluste« erheblich waren. Zwei mal drei Minuten - mit Seitenwechsel - dauerten die »Schlachten« jeweils.
Schiedsrichter zählten die Treffer, die Mannschaften wie der 1. FFC Feucht 03, die »Wilden Hasen«, die »Pinkie Crew« oder die »48er« verbuchen konnten. Holger Pante machte sich ständig Sorgen, ob der Schnee ob des vergleichsweise warmen Wetters nicht viel zu früh dahin schmelzen würde: »Schließlich planen wir zum Schluss noch eine Massenschneeballschlacht.« 26 Schutzhelme standen dafür bereit, viel Schnee gab es zum Finale allerdings nicht mehr. Für einen Hauch Hüttenzauber sorgten Glühwein und heißer Kakao als »Zielwasser«, Schiedsrichterin Nicole Kirch macht ihre Arbeit bei der Schneeballschlacht trotz des Nieselregens »Freude« und die Mannen von »Hoch Hinaus« erklärten ihre Motivation so: »Wir wollten einfach Spaß haben!«

Artikel vom 05.03.2007