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Ein neuer Anbau oder die
erweiterte Orgelempore

Der Friedensbezirk in Senne diskutiert drei Entwürfe

Von Kendra Taktak (Text und Foto)
Senne (WB). Krisensitzung in der Friedenskirche: Die Frage, welche Baumaßnahmen am Gotteshaus das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis bei schwieriger finanzieller Lage versprechen, beschäftigte am Sonntag die Gemeindeglieder des Bezirks Frieden der Emmaus-Kirchengemeinde in Senne. Pfarrerin Dorothee Seredszus stellte drei Entwürfe des Architekten Fritz Karl Wachtmann vor.

Die Kürzung der landeskirchlichen Mittel zwingt die drei Bezirke der Emmaus-Gemeinde, sich auf weniger Räumlichkeiten zu beschränken. Vor diesem Hintergrund schickte Pfarrerin Seredzus die Hiobsbotschaft für den Friedensbezirk gleich vorweg: Unabwendbar scheint der Abriss des Gemeindehauses zu sein. Das Grundstück soll anschließend in drei Teilen als Erbpacht vergeben werden. Auf zwei Dritteln der Fläche soll ein Heim für demenzkranke Menschen entstehen. Der Rest, der Platz für zwei Einfamilienhäuser bieten würde, ist noch nicht verplant.
Sämtliche Gruppen, die bisher im Gemeindehaus beheimatet waren, müssen nun in die Nebenräume der Kirche umziehen. Die Krabbelgruppen und die auf den Kindergarten vorbereitende Bärengruppe können in einen derzeit ungenutzten Raum des Kindergartens »Unterm Regenbogen« ausweichen. Doch für die Betreuung der älteren Kinder fehlt es an geeigneten Räumlichkeiten.
»Wir haben drei Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, um Platz zu schaffen«, erläutert Pfarrerin Seredszus und stellt die entsprechenden Grund- und Aufriss-Zeichnungen des Architekten Fritz Karl Wachtmann vor. Der erste Plan zeigt einen Anbau mit einem etwa 80 Quadratmeter großen Raum, einer Küche und einer Behindertentoilette, dessen Umsetzung sich auf 257000 Euro belaufen würde.
Den Großteil könnte der Förderverein finanzieren, der vor einiger Zeit eine großzügige Spende, einen sich gut entwickelnden Aktienfonds im Wert von derzeit 180000 Euro, erhalten hat. Mit 15000 Euro aus Gemeinde-Rücklagen könnte die Diakonie die Behindertentoilette bezuschussen.
Eine Anregung der landeskirchlichen Bauberatung aufgreifend, sieht der zweite Entwurf vor, die Orgelempore weiter vorzuziehen und mit flexiblen Faltelementen von der Kirche abzutrennen.
Die dritte Variante legte der Architekt den Gemeindegliedern besonders ans Herz: Es handelt sich um einen achteckigen Anbau in Holzbauweise, der 40 bis 50000 Euro weniger als der erste Anbau kosten würde. Mit dem überschüssigen Geld könne die große Fensterfront der Kirche isoliert und damit zukünftig an Heizkosten gespart werden.
Das Interesse der Gemeindeglieder an der Versammlung war so groß, dass die Stühle nicht reichten und viele Besucher stehen mussten. Rege beteiligten sie sich an der Diskussion um die drei Vorschläge und stellten detaillierte Nachfragen. Noch ist keine Entscheidung gefallen, doch Pfarrer Berthold Schneider, der die Gespräche leitete, betont: »Jeder Tag, den wir eher mit den Umbauten anfangen, ist ein Gewinn.«

Artikel vom 05.03.2007