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Vorteile in der Defense

Basketball: TSVE-Damen gewinnen Regionalligaderby

Bielefeld (WB/fbr). Dies hat es schon 18 Jahre in einem Meisterschaftsspiel nicht mehr gegeben. Die 1. Damenmannschaft des TSVE schlägt die erste Damen des SV Brackwede in ihrer eigenen Halle mit 73:59 (19:16, 14:16, 23:16, 17:11) traten die Damen jubelnd den Weg in die Carl-Severing-Halle an, um dort den Großteil des Spitzenspiels der 1. Regionalliga Herren mitzuverfolgen.

Die Gründe für diesen wichtigen Erfolg waren vielschichtig: Zum einen gab es da das glänzend aufgelegte Duo Melina Müller und Mannschaftskapitänin Astrid Kronsbein. Müller bestätigte ihre exzellenten Leistungen aus den letzten Spielen und wurde von der Aufbauspielerin der Lady Dolphins mit genialen Pässen versorgt. Phasenweise hebelte das Duo die Defense des ehemaligen Zweitligisten im Alleingang aus. Zum anderen war es die über weite Strecken gute Verteidigung der Bielefelder. »Man hat gemerkt, dass wir den Ball mehr wollten als Brackwede. Die Mädels haben einen großen Fight gezeigt,« honoriert der Coach der Dolphins, Matthias Schöpfer, die geschlossen gute Verteidigungsarbeit der Zone.
Hier verdiente sich Angelika Kronsbein ein Extralob für wichtige Offense- wie Defense-Rebounds. Und nicht zuletzt waren die Gäste taktisch besser eingestellt. »Wir haben einfach gegen die Zone des TSVE zu schlecht agiert. Wir haben zwar unsere Probleme gegen eine Zone, doch so schwach haben wir noch nie agiert. Das begann schon beim Zusammenspiel«, meinte die Brackweder Spielerin Katharina Blank.
Die TSVE Dolphins, die wiedermal ein paar Minuten brauchten, um ins Spiel zu kommen, entschieden das erste Viertel knapp für sich. Einige Nachlässigkeiten in der Verteidigung verhinderten eine deutlichere Führung. Es folgte mit dem zweiten Spielabschnitt die beste Phase der Gastgeber, auch, weil mit Dominique de Nocker und Sandra Tacke zwei der »großen« Spielerinnen mit drei Fouls belastet waren. Durch einen erfolgreichen Dreier von Judith Wawreczko in der letzten Sekunde ging das Team um Trainer Matthias Schöpfer mit der psychologisch wichtigen Führung in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel konnten sich die TSVE-Akteure - dank einer Ganzfeldpresse, mit der die Südstädterinnen so ihre Probleme hatten - zum ersten Mal mit sieben Punkten absetzen (34. Minute 42:49) und den Vorsprung mit in die Viertelpause nehmen.
Im Schlussabschnitt brachte ausgerechnet der Bielefelder Übungsleiter Schöpfer die Brackweder Damen wieder auf die Erfolgsspur, als er von den Schiedsrichtern ein Technisches Foul gepfiffen bekam, da er viel zu heftig drei Sekunden von einer Brackweder Spielerin reklamiert hatte. »Ich konnte spüren, wie ich von zehn Augenpaaren böse angeguckt wurde,« kommentierte der TSVE-Coach diese Szene. Sein Team fing nun sichtlich an zu flattern, denn in der Offensive lief nicht mehr viel zusammen. Ein Glück nur, dass die SVB in dieser Phase ebenfalls nicht gerade wurfsicher war.
Schließlich waren es aber doch die Außenseiter, die mit einem 9:0- Lauf das Spiel zu ihren Gunsten entschieden. Sichtlich ermüdet leisteten die Brackweder keine nennenswerte Gegenwehr, was Melina Müller und Kapitänin Astrid Kronsbein noch einmal zu einem Schaulaufen nutzen. »Ich denke, man hat heute gesehen, was wir für eine Entwicklung gemacht haben«, resümierte ein sehr zufriedener Coach Schöpfer.
Seine Kollege Jens Marten war dies natürlich nicht. »Der Sieg des TSVE geht aufgrund unserer Leistung schon in Ordnung. Das war wohl unser schlechteste Spiel der Rückrunde. Obwohl wir körperliche Vorteile in der Größe hatten, haben wir beim offensiven Rebound nicht häufig gut ausgesehen. Das kann alles im nächsten Spiel wieder nur besser werden«, bilanzierte Marten.
SVB: Blank (15), Ciric (13), Landgraf (12), Beermann (3), Pareigis (6), Nolden (6), Rösner (4).
TSVE: de Nocker (9), Islam (4), Tacke (4), Reinecke (4), Reese (2), Astrid Kronsbein (15/4), Müller (28), Shalizi (0), Angelika Kronsbein (0), Wawreczko (7/1).

Artikel vom 05.03.2007