Deutschland-Chef Puttfarcken wehrt sich gegen Kritik am Management
Hamburg (dpa). Die 4700 Mitarbeiter der drei deutschen Airbus-Werke Nordenham, Varel und Laupheim wollen an diesem Montag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Der Deutschland-Chef von Airbus, Gerhard Puttfarcken, hat den Mitarbeitern Gesprächsbereitschaft signalisiert. Sie hatten die Arbeit niedergelegt, nachdem am Mittwoch der mögliche Verkauf ihrer Standorte angekündigt wurde. Airbus-Deutschlandchef Gerhard Puttfarcken wurde Arbeitnehmer-Angaben zufolge bei Betriebsversammlungen am Freitag ausgepfiffen. Neue Informationen wurden bei Versammlungen in allen sieben deutschen Werken nicht bekannt. Die Bundesregierung will sich für den Erhalt möglichst vieler Stellen einsetzen und steht in Kontakt mit der Airbus-Spitze. Mit Unterbrechung des A380-Frachterprogramms brach der Streit um die Verlängerung der Hamburger Airbus-Startbahn erneut auf. Der Ausbau um 589 auf 3273 Meter ist vor allem wegen des Eingriffs in ein traditionelles Obstanbaugebiet umstritten. Puttfarcken betonte, wie die genaue Verteilung des Abbaus von 3700 Stellen in Deutschland aussehen soll, stehe noch nicht fest. Puttfarcken verteidigte die geplante Abtrennung der Werke. Airbus müsse sich die Frage stellen, wo das Unternehmen künftig mit eigenem Geld tätig sein müsse. Bereiche, die wie Laupheim etwa überwiegend der Komponentenfertigung zuzurechnen seien, gehörten nicht dazu. »Die Formel, dass für die Krise nur Managementfehler verantwortlich sind, ist definitiv falsch. Sie machen es sich alle zu leicht, dass man nur ein Feindbild hier heraufbeschwört«, sagte Deutschland-Chef Puttfarcken. Die IG Metall hält den Verkauf von Airbus-Werken für den falschen Weg. »Die Werke haben hochprofitabel gearbeitet«, sagte am Freitag die IG-Metall-Bezirksleiterin Küste, Jutta Blankau. Auch der letzte Kunde für die Frachtversion des Riesen-Airbus A380 ist abgesprungen: Der Paketzusteller United Parcel Service (UPS) will den Auftrag für zehn Maschinen im späteren Jahresverlauf streichen.
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