Berlin (dpa). Mit der Rekordbeteiligung von fast 11000 Ausstellern aus 184 Ländern präsentiert sich die Internationale Tourismusbörse (ITB) in Berlin erneut als die weltweit wichtigste Reisemesse.
Alle 26 Messehallen am Funkturm sind für die Messe vom 7. bis 11. März ausgebucht, sagte am Freitag der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple. Partnerland der 41. ITB ist Indien. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) wird die Messe am Mittwoch im ICC Berlin eröffnen. Nach den ersten drei Tagen für die Fachbesucher ist die ITB für das Publikum am 10. und 11. März geöffnet. Die Veranstalter rechnen Geschäftsabschlüssen von mehr als fünf Milliarden Euro. Trotz der Fußball-WM seien die Deutschen 2006 wieder »Reiseweltmeister« geworden und hätten 60,5 Milliarden Euro für ihre Reiselust ausgegeben, sagte Laepple. Auch im neuen Jahr seien die Perspektiven glänzend. Umfragen hätten ergeben, dass die Deutschen trotz der Erhöhung der Mehrwertsteuer beim Reisen nicht sparen werden. Die Branche rechnet nach einem Zuwachs von zwei Prozent im Vorjahr für 2007 sogar mit einem Plus von etwa drei Prozent. So hätten fast drei Viertel der Bevölkerung (71 Prozent) angegeben, eine Urlaubsreise von mehr als fünf Tagen unternehmen zu wollen. Als ausländische »Trendziele« nannte Laepple vor allem Italien, Spanien, Portugal, Marokko und bei den Fernreisen Asien und das südliche Afrika. Verlierer im Wettbewerb der Reiseindustrie seien Ägypten, Tunesien, die Karibik, Bulgarien und die Türkei gewesen. Am liebsten verreisen die Deutschen (53 Prozent) immer noch mit dem eigenen Auto. Flugzeuge besteigen 32 Prozent der Reisenden, sieben Prozent nutzen den Bus, sechs Prozent die Bahn. Immer beliebter würden auch Kreuzfahrten auf den Weltmeeren. Kritik äußerte Laepple an den aus Sicht der Tourismusbranche einseitigen Bedingungen für die Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen. »Die Pläne der EU-Kommission, vorerst nur EU- Fluggesellschaften in den Emissionshandel für den Kohlendioxid-Ausstoß einzubeziehen, lehnen wir ab«, sagte der Tourismusmanager. Die geplanten Umweltabgaben müssten für alle Fluggesellschaften gelten. Die so genannte City-Maut für schadstoffbelastete Autos mache »keinen Sinn«. Damit werde der Binnentourismus geschwächt. Für das ITB-Partnerland Indien sagte Tourismusministerin Leena Nandan, ihr Land werde sich in Berlin als »Boomland« präsentieren können. Die Wachstumsraten im Tourismus betragen in den vergangenen drei Jahren jeweils mehr als 15 Prozent. Die Potenziale dieses Marktes seien auch für Europa äußerst attraktiv. »Indien ist ein junges Land und wird noch jünger. Es ist die Heimat von 20 Prozent der Weltbevölkerung unter 24 Jahren«, sagte Nandan.
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