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Blamage-Gefahr
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Vielleicht sind Fußball-Profis sorglosere Menschen, die drohendes Unheil auch dann nicht erkennen, wenn es schon in der Tabelle geschrieben steht. In Dortmund gingen die Spieler auch mit ihrer nächsten Niederlage noch so wenig ernsthaft um, dass ihnen dies erst jemand vormachen musste. Trainer Jürgen Röber gibt auf. Vielleicht wurde er auch aufgegeben, fest steht aber, dass ihm als einzigem die totale Zerknirschtheit anzumerken war, die auch seinem Team in Bochum besser zu Gesicht gestanden hätte.
Hinter der Hand heißt es, die Mannschaft sei froh über den Abgang des wenig autoritären Röbers und dessen Training sei sowieso viel zu lahm gewesen. Na klar, solche Argumente ziehen immer. Schuld ist jedes Mal der Übungsleiter. Die können es ja meistens nicht: Mal sind sie zu hart, dann zu weich. Wahrscheinlich war wieder die Taktik falsch, oder sie haben erst gar keine. Kann sein, dass sie zu viel reden. Möglich auch, dass es zu wenig ist. Zuletzt hat Röber einen bunten Abend angesetzt und im Trainingslager in Kaiserau kegeln lassen. Hat auch nicht geholfen.
Und nun haben sich in Dortmund alle in die Nesseln gesetzt, weil der Krisenplan mit der Übergangslösung Jürgen Röber in den Mülleimer wandert, weil der Neubeginn mit Thomas von Heesen nicht mehr zustande kommt und es damit ganz danach ausschaut, als habe er sich mit seinem Ausstieg bei Arminia verzockt. Wer dem BVB in der Stunde X nicht zur Seite stehen will, kann gleich weg bleiben.
Auf den neuen Trainer wartet eine schwere Aufgabe. Der Blamagen-Faktor bei Borussia ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt außerordentlich hoch. Auch wenn die Spieler dies noch immer nicht einsehen wollen.

Artikel vom 13.03.2007