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Die Regeln

Die Kunst-Wirklichkeit detailgetreu abbilden: Das ist das Anliegen von »Second Life«. Es handelt sich um eine dreidimensionale Plattform im Internet, die von der kalifornischen Firma Linden Lab entwickelt wurde und ausgebaut wird. In Gestalt von virtuellen Stellvertretern, den so genannten Avataren, kann sich jeder Nutzer in dieser Welt bewegen: vorausgesetzt, er verfügt über einen schnellen Internetanschluss und eine leistungsfähige Grafikkarte.
Auf www.secondlife.com bekommt der Anfänger die nötigen Programme, um seinen Avatar weiter zu entwickeln, ihn zum Beispiel einzukleiden. Außerdem lassen sich mit der Software Autos, Gebäude, Maschinen und vieles mehr konstruieren. Geschäfte werden in der künstlichen Währung Linden-Dollar getätigt. Der Zugang zu »Second Life«, das Einleben sozusagen, ist kostenlos. Wer alle Möglichkeiten ausschöpfen möchte, etwa eine Insel kaufen, muss Premium-Mitglied werden. Dafür werden dann jeden Monat 9,95 echte Dollar fällig.
Ob Premium-Mitglied oder einfacher Nutzer: Jeder kann mit Avataren Kontakt aufnehmen, und damit mit Menschen aus aller Welt. Für den Umgang gibt es Regeln: Beleidigung, Diskriminierung und der Verrat der Identität eines anderen sind genauso untersagt wie offene Angriffe und Belästigungen. Wer gegen diese Art Verfassung verstößt, darf eine Zeit lang nicht mehr mitspielen oder wird im schlimmsten Fall aus der virtuellen Welt ausgestoßen. Obwohl diese Welt immer größer wird, fällt das Reisen bis in den entlegensten Winkel leicht: Binnen Sekunden wird der Avatar zum gewählten Ort teleportiert.
Das Konzept von »Second Life« hat Nachahmer gefunden. Der japanische Sony-Konzern verknüpft die Werbung für seine »Playstation 3«, die am 23. März in Deutschland auf den Markt kommt, mit der Ankündigung, das Spielen im Internet werde ausgereifter sein denn je. Wie bei »Second Life« werde es dank der Online-Fähigkeiten der »PS3« möglich sein, Gebäude aller Art in 3D zu errichten. dk

Artikel vom 15.03.2007