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Mirko P. hatte Bluttat
vorher eiskalt geplant

Nach tödlichen Messerstichen zum Arbeitsamt


Bielefeld (hz). Die Ermittler der Mordkommission »Treppe« gehen nach der schrecklichen Bluttat von Altenhagen inzwischen davon aus, dass Mirko P. fest geplant hatte, seine Ex-Freundin Nadine M. (25) vor den Augen des gemeinsamen zweijährigen Sohnes zu töten. Das Geständnis des 34-Jährigen, bei der Aussprache am vergangenen Dienstag sei die Situation plötzlich eskaliert, gilt dagegen nur noch als reine Schutzbehauptung. Staatsanwalt Klaus Metzler: »Der Mann hatte ein Messer dabei. Beweise dafür, dass er sich mit dem Opfer aussprechen und versöhnen wollte, gibt es nicht.«
Offenbar hatte der 34-Jährige die Tat genau vorbereitet, bestätigte der Staatsanwalt weiter. So ließ sich der Lagerarbeiter am 27. Februar von einer Bekannten im Auto nach Altenhagen zum Tatort fahren. Während die Frau an der Mecklenburger Straße im Wagen wartete und vom Geschehen vermutlich nichts mitbekam, soll Mirko P. im Treppenflur des Sieben-Familien-Hauses Nr. 19 Nadine M. regelrecht niedergemetzelt haben.
Anschließend kehrte Mirko P. zur Bekannten zurück, die ihn zu Onkel und Tante nach Bielefeld brachte. Seine blutverschmierten Hände will der 34-Jährige in der Kleidung verborgen, sein Messer heimlich an der Milser Straße aus dem Auto geworfen haben.
In der Wohnung der Verwandtschaft zog sich Mirko P. um. »Seine Tatkleidung hat er sofort in einer Waschmaschine gereinigt«, sagte Staatsanwalt Metzler. Dann habe sich der 34-Jährige vom Onkel zum Arbeitsamt fahren lassen, wo der gekündigte Arbeiter nach einer neuen Stelle suchte. Später soll sich Mirko P. vermutlich per Bus nach Ummeln aufgemacht, um das Grab eines nahen Angehörigen zu besuchen. Gegen 11.40 Uhr war der Mann, wie berichtet, an der Ecke Brockhagener-/Steinhagener Straße festgenommen worden.

Artikel vom 03.03.2007