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Chiffrierte Botschaften
beflügeln die Fantasie

Werke von Inge König-Gausepohl bei den Stadtwerken


Bielefeld (uj). Kommunikation ist ein elementarer Bestandteil ihrer Kunst, und so verwundert es nicht, wenn Inge König-Gausepohl ihre aktuelle Ausstellung im Foyer des Stadtwerke-Hochhauses »Herein - Sie stören nicht!« nennt. Es ist zugleich eine Einladung, als Betrachter mit ihren Kunstwerken in einen inneren Dialog zu treten.
Bei ihrer jüngsten Werkgruppe, den in leidenschaftlichen Rot- und warmen Gelbtönen gemalten »Rasern« gelingt dies besonders gut. Die großformatigen Gemälde mit ihren akrobatisch auf Rädern rollenden Menschen stehen für König-Gausepohls Liebe zur Bewegung. »Die Faszination der Bewegung darzustellen, etwas ins Rollen zu bringen, muss nicht unbedingt eine örtliche Veränderung mit sich bringen. Bewegung, die im Kopf anfängt, ist mir wichtiger«, sagt die in Lage lebende Künstlerin, deren Werke voller Chiffren und Symbole stecken.
So steht das Rad gleichermaßen für Bewegung und Arbeit. Wiederkehrende Elemente in Inge König-Gausepohls Werken sind Leitern und Boote, Spiralen und Stege und somit Zeichen, die für das soziale Gefüge und die Zusammengehörigkeit der Menschen stehen. Die verschlüsselten Botschaften formulieren zugleich eine Aufforderung an den Betrachter, eigene Erinnerungen zu reflektieren.
Vielseitig präsentiert sich die 50-Jährige auch in technischer Hinsicht. Neben der Malerei findet sie ihre Ausdrucksmöglichkeiten in der monumentalen Eisenskulptur ebenso wie im Holzschnitt. Auf Seidenpapier gedruckt und auf Leinwand geklebt, entstehen großformatige Collagen, die ihren Reiz aus dem nur scheinbaren Widerspruch von Transparenz auf der einen und dingfester Materialität auf der anderen Seite beziehen.
Eisenskulpturen von der überlebensgroßen Frauenskulptur bis hin zur Bootträgerin runden das ĂŽuvre von Inge König-Gausepohl ab. Die Ausstellung an der Schildescher Straße 16 kann montags bis freitags von 7.30 bis 18 Uhr besichtigt werden.

Artikel vom 03.03.2007