05.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tolles Spitzenspiel und
zweitligareife Stimmung

Basketball: TSVE-Dolphins - Südpark Bochum 99:91

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Das war ein Abend an dem einfach alles stimmte: Eine mit 600 Zuschauern rappelvolle Carl-Severing-Halle, ein 99:91 (53:52)-Erfolg der Dolphins gegen den Verfolger SG Südpark Bochum und Spannung pur bis zur letzten Sekunde. Die endlud sich bei der Schlusssirene auf den Rängen und auf dem Parkett in grenzenlosen Jubel. Die Dolphins sind so Trainer Ilijas Masnic »zu 95 Prozent Meister«, fehlt bei noch drei ausstehenden Partien und sechs Punkten Vorsprung nur noch ein Sieg, um die letzten fünf Prozent für den Titel und den damit verbundenen Aufstieg in die zweite Liga zu realisieren.

»Das war absolut geil. Das war für uns alle einmalig. Solch eine Begeisterung und solch eine Stimmung hat es in Bielefeld für ein Basketballspiel noch nicht gegeben. Die Zuschauer waren für uns der sechste Mann und haben uns in der schwierigen Endphase zum Sieg getrieben. Das war schon Zweitligareif«, zollte ein überglücklicher Emre Atsür den Fans ein dickes Kompliment.
Zweitligareif war, abgesehen von den Defenseschwächen auf beiden Seiten, auch das Spitzenspiel. Zwar war eine gewisse nervöse Anspannung bei beiden Teams zu spüren, doch trotzdem kamen die Fans aus beiden Lagern was Dramatik, kämpferischer Einsatz und einigen Kabinettstückchen (18 Dreier) auf ihre Kosten. »In der Pause musste ich allerdings lauter werden, denn unser Defenseverhalten hatte ich mir anders vorgestellt habe. Wir haben nur versucht zu blocken, haben die Wege zum Korb nicht zugemacht und beim schnellen Positionswechsel der Bochumer oft die Ordnung verloren«, erklärte Trainer Ilijas Masnic.
Mit einem Dreier vom Bochumer David Hain startete die Partie. Nach ausgeglichener Anfangsphase kamen die Dolphins zu ersten Führung (11:7, 4.), doch mit einer aggressiven Pressverteidigung drehten die Gäste die Partie (11:15). Doch drei Dreier von Nordin Chaddadi brachten die Bielefelder wieder nach vorne. Mit 32:25 für die Dolphins ging es in die erste Viertelpause. Doch das Ergebniswechselspiel ging weiter, lag Bochum wieder mit 42:41, 26.) vorn. Gestützt durch neun Dreier gingen die Bielefelder mit einem 53:52-Vorsprung in die Kabine.
Das dritte Viertel gehörte den Südparklern, die dank der Antreiber Griffa Berro und Asseko-Allogo sich auf 77:71 nach drei Durchgängen absetzten. Doch in den ersten sechs Minuten des Schlussabschnittes schafften die Bochumer nur einen Feldkorb. Die Bielefelder kamen dank vieler Offensivrebounds (jetzt fand endlich Center Jordan Sabourin seinen Rhythmus) zum 85:79. Dann schnappte die schon im ersten Viertel erfolgreich praktizierte Pressverteidigung der Gäste wieder zu. Folge: Ein 8:0-Lauf der Bochumer, die zur Rückeroberung der Führung (87:85, 37.) führte. Ein Korbleger von Chaddadi brachte das Remis und dann hatten die Bielefelder Glück, dass der Dreier von von Gary Johnson wieder aus dem Korb fiel. Im Gegenzug markierte der überragende Emre Atsür seinen sechsten erfolgreichen Dreier zum 90:87. Als Bunts noch einen Korbleger folgen ließ, war die Vorentscheidung gefallen. Der Rest war Formsache von der Freiwurflinie und danach wurde die Halle zum Tollhaus.
TSVE-Dolphins: Atsür (28/6), Bunts (24/2), Chaddadi (18), Cvjetkovic (4), de Juan (0), Mankowski (2), Rondas (11/1), Mertens (0), Sabourin (12), Schirok (0).

Artikel vom 05.03.2007