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Abwehr »knackt« die HSG: 6:0-Start die halbe Miete

Handball-Oberliga: TuS 97 - Menden-Lendringsen 29:23

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Als die HSG Menden-Lendringsen in der elften Minute mit dem Tore werfen begann, war die Partie praktisch schon entschieden. Von seinem 6:0-Blitzstart zehrte der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck über die gesamte Distanz und ließ den Gegner niemals dichter als drei Treffer herankommen. Der problemlose 29:23 (16:8)-Heimsieg, mit dem der zweite Tabellenplatz in der Handball-Oberliga gefestigt wurde, war über weite Strecken eine Demonstration von Stärke.

Immerhin war es die nach 18 Spieltagen beste Abwehr, die sich in der Sporthalle der Realschule Jöllenbeck vorstellte. Doch mit dem 0:6 (9.) wie auch dem 8:16-Pausenrückstand waren die in der ersten Halbzeit enttäuschenden Gäste gewiss noch gut bedient. Auf welche Weise sie zuletzt imponierende 12:2 Punkte in Folge einheimsen konnten, war bis dahin nicht ersichtlich. Der TuS 97 arbeitete konzentriert in der offensiven Abwehr, zeigte sich prima eingestellt auf Mendens Spielkonzeption, zwang den Gegner entweder zu technischen Fehlern oder zu halbherzigen Abschlüssen.
»Wir müssen aus dem Spiel die richtigen Schlüsse ziehen und sie dann auch umsetzen,« hatte Trainer Frank Spannuth nach dem 26:32 in Ferndorf, der dritten Saisonniederlage, verlangt. »Unangenehmes Kaliber« attestierte er der Crew seines Kollegen Björn Wißuwa. Warum, das bewies der Tabellensechste, der zwischenzeitlich mit acht Treffern in Rückstand geriet, nach der 40. Minute. Binnen sieben Zeigerumdrehungen machte die HSG aus einem 14:21 ein 18:21. In dieser Phase nutzte der Gast clever die sich häufenden Fehler auf Jürmker Seite aus. Das Aufkommen lag auch an der Manndeckung gegen Bielefelds »Schaltstelle« Ralf Bruelheide, die zunehmend Wirkung zeigte.
Der Sportliche Leiter des TuS 97 Frank Brennecke hatte das Malheur irgendwie kommen sehen. »Das war wie im Vorjahr zu Verbandsligazeiten. Wie führen schnell und hoch, die ganze Halle erwartet, dass wir den Gegner runterputzen, und dann lässt die Mannschaft um zehn Prozent nach und reicht dem Gegner die Hand.«
Auch wenn die Sauerländer noch mal auf 21:24 und 22:25 (55.) verkürzen konnten, so war Brennecke doch niemals wirklich bange, dass die 97er-Crew noch um ihre Ernte ihres Einsatzes gebracht wird. »Ich wusste, dass wir irgendwann die Lösung finden würden.«
Die stellte sich in Person von Nils Grothaus (zwei Tore zum 27:22, 57.) und Markus Tiemann (Szenenapplaus nach drei Paraden in Reihe) ein. »Tie« hatte den guten »Moppel« Lehmeier (17 Paraden) in der 48. Minute abgelöst. »Wir haben uns in der zweiten Halbzeit deutlich schwerer getan,« urteilte Frank Spannuth. »Im zweiten Durchgang konstanter zu werden, daran müssen wir arbeiten.« 30 Sekunden vor Schluss gab auch noch Kreisläufer Matthias Lewerenz einen Salutschuss auf seinen 30. Geburtstag ab. Bei den Feierlichkeiten hinterher auf der heimischen Deele in Gütersloh gabĂ•s für den bekennenden Bayern-Fan ein nettes Geschenk: Einen Fußball mit Arminia-Emblem.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann (ab 48.) - Grothaus (11), Lewerenz (1), Schlüter (1), Volmer (2), Duderstadt, Bruelheide (10/5), Vogelsang (1), Husemann (3), Niehaus, Herholt, Scheibe (n.e.).
Der Spielfilm: 6:0 (9.), 8:2 (14.), 10:4 (19.), 13:6 (23.), 15:7 (27.), 16:8 (30.), 18:10 (33.), 20:12 (37.), 21:14 (40.), 21:18 (47.), 24:19 (50.), 25:22 (55.), 29:23 (60.).

Artikel vom 05.03.2007