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Zeit für die Nöte der Patienten

Schwester M. Ildefonsa Vith ist neue Oberin im »Klösterchen«


Bielefeld (sas). Ordensschwestern, die nach dem Krieg in ihrem kleinen Heimatdorf in der Eifel um Lebensmittel baten, haben Schwester Maria Ildefonsa stark geprägt: Sie beschloss zum Leidwesen vor allem ihrer Zwillingsschwester und ihres Vaters, auch diesen Weg zu gehen. 1955 trat sie 18-jährig der Ordensgemeinschaft der Armen Schwestern vom Heiligen Franziskus in Aachen bei. Jetzt ist sie als Oberin ihres Ordens zum »Klösterchen« gekommen.
Schwester M. Ildefonsa Vith folgt damit Ida Maria Dehner, die das Qualitätsmanagement des Krankenhauses aufbaute, nach. Die neue Oberin wird aber die Leiterin des Seelsorgeteams sein. Es besteht neben ihr aus der Ordensschwester Maria Franziska, Pfarrer Josef Peters und den beiden evangelischen Pfarrerinnen Ulrike Holmann-Beninde und Inge Wessels.
Die Gemeinschaft der Aachener Franziskanerinnen, meint Klösterchen-Geschäftsführer Dr. Georg Rüter, habe seit jeher gesehen, wo in der Gesellschaft Handlungsbedarf bestehe, was die Welt brauche. Derzeit ist das oft Seelsorge. »In einem Akutkrankenhaus ist der Zeitdruck oft groß, Abläufe sind organisiert. Aber die Probleme der Patienten sind nicht zu komprimieren.«
Um sie will sich Schwester Ildefonsa - ihr Ordensname, lacht sie, bedeute »die Kampfesmutige - kümmern, will Kranke besuchen und ihnen beistehen. Wenn sie Zeit für sich hat, liest die Oberin, die Fröhlichkeit als einen ihrer Grundzüge nennt, hört Musik (am liebsten Mozart) oder bricht zum Nordic Walking auf. Was sie nicht mag? Karnevalsgedöns.

Artikel vom 02.03.2007