Handball-Bezirksligaderby in Jöllenbeck der »Clou«
Bielefeld (WB/ses). Eigentlich sollte der 19. Spieltag einer Saison so langsam aber sicher die entscheidende Phase des Handballjahres mit Anspannung, Nervenflattern, Erfolg, und auch mancherlei Tränen einläuten. Ganz andere Vorzeichen birgt allerdings die 19. Runde der Spielzeit 2006/07, hat doch ein Großteil der »crème de la crème« der Bielefelder Ballwerfer seine prägende Saisonphase schon hinter sich und kann entspannt die Zieleinfahrt genießen.
Landesliga-Aufsteiger TG Schildesche hat als Tabellendritter die Saisonerwartungen bisher weit übertroffen, so dass die gute Stimmung an der Apfelstraße auch von der »Mini-Misserfolgsserie« von zuletzt zwei Spielen ohne Sieg kein bisschen getrübt werden kann. »Klar sind wir mit unserer Platzierung sehr glücklich. Dennoch wollen wir unsere Stellung verteidigen und dem oberen Tabellendrittel unbedingt erhalten bleiben«, gibt TG-Trainer Sebastian Cuhlmann seinem Team, das sich nach einem Zwischenspurt von 14:0 Punkten frühzeitig von den Abstiegsrängen distanzierte, für den Rest der Saison eine konkrete Marschroute vor. Gegen den heutigen Gegner HSG Spradow haben die »Schildsker« noch eine Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen: Nach einem Ausschluss gegen einen Bünder Spieler musste die TG trotz 14-minütiger Überzahl das Parkett letztlich mit leeren Händen verlassen. Cuhlmann: »Prinzipiell ist die Geschichte abgehakt. Trotzdem möchten wir uns natürlich revanchieren.« Ein Selbstläufer wird die Sache am heutigen Samstag um 19.15 Uhr sicher nicht, kämpfen die Gäste aus der Zigarrenstadt als Tabellenletzter doch praktisch ums Überleben in der Landesliga. Ähnlich entspannt wie die TG Schildesche kann die HSG Schröttinghausen-Babenhausen ihre Auswärtsaufgabe am morgigen Sonntag um 17.15 Uhr beim SC Nordwalde angehen. Zwar bleiben als Tabellensechster nur wenig Aussichten auf eine Verbesserung in der Landesligatabelle; allerdings wird auch nach unten hin nichts mehr anbrennen. Coach Michael Brennemann: »Klar schielt man noch auf Platz fünf und vier, aber es geht ja letztlich nur um die Goldene Ananas.« Die weibliche Fraktion der »Schrötties« aus der Frauen-Verbandsliga hat laut Trainer André Pohl mit der Saison so gut wie abgeschlossen. Nachdem in den Vorwochen selbst gegen Mitkonkurrenten um den Klassenverbleib stets verloren wurde, bereite man sich gedanklich schon auf eine Rückkehr in die Landesliga vor. Pohl: »Sicher würden wir gerne in der Verbandsliga bleiben. Aber nach den Leistungen der vergangenen Wochen wäre eine solche Aussage vermessen.« Ohne großen Abstiegsdruck reisen die „Schröttie-Damen“ am morgigen Sonntag also zum Tabellenführer von der HSG Blomberg-Lippe II und wollen »den Ausflug genießen«. Ein Spiel zum Genießen soll nach Wunsch aller Beteiligten am heutigen Abend in der Realschulhalle in Jöllenbeck Fans und Funktionäre entzücken, wenn der Klassenprimus TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II den TuS Brake empfängt. Die Mannen vom Bohnenkamp haben die Gastgeber als bisher einzige Mannschaft in dieser Spielzeit schlagen können und wollen ihren Hinspielsieg liebend gerne bestätigen. »Wenn wir das Jürmker Tempospiel verhindern können, haben wir sicherlich eine reelle Chance, den baldigen Landesligisten zu schlagen«, hofft Gäste-Trainer Hansi Klindt insgeheim auf zwei prestigeträchtige Auswärtspunkte. Dabei setzt der Coach vor allem auf eine 5:1-Deckung, in der der Ex-Jöllenbecker Sebastian Reinsch Tim Schäfer-Nolte auf die Pelle rücken soll. Die 97er brennen natürlich auf eine Revanche gegen die Braker und wollen beweisen, dass die Hinspielniederlage nur ein Ausrutscher war. TuS-Spieler Marc Steinschmidt sieht sein Team leicht im Vorteil: »Wir haben einen guten Lauf und gehen sicherlich als Favorit in die Begegnung.«
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