05.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ecker glückt der
große EM-Flug

Silber für Swillims - Staffel raus

Birmingham (dpa). Stabhochspringer Danny Ecker hat die Vorstellung der deutschen Leichtathleten bei der Hallen-EM in Birmingham gekrönt.

400-Meter-Ass Bastian Swillims musste dagegen nach seinem Silber-Coup im Einzel in 45,62 Sekunden das schon sicher geglaubte Staffel-Gold ebenso wie seine Mitstreiter wieder abgeben: Das deutsche Quartett über 4 x 400 Meter wurde gestern eine halbe Stunde nach einem Rempler von Swillims gegen den führenden russischen Schlussläufer disqualifiziert.
Danny Ecker machte den Titel dagegen keiner mehr streitig. »Ich freue mich wahnsinnig«, sagte der Sohn von Heide Rosendahl nach seinem ersten internationalen Goldgewinn. Schon vor dem Schlusstag hatte es zudem Bronze für Hürdensprinterin Kirsten Bolm und Stabartist Björn Otto gegeben. Die griechische Skandalsprinterin Ekaterini Thanou meldete sich auf der internationalen Bühne zurück - den erhofften Titel musste sie aber der Belgierin Kim Gevaert überlassen.
Swillims musste durch ein Wechselbad der Gefühle: Nach Ingo Schultz (Leverkusen), Florian Seitz (Berlin) und Simon Kirch (Saarbrücken) war er als Vierter auf die letzten 400 Meter gegangen, attackierte aber den führenden Russen Artjom Sergejenkow in der letzten Kurve so ungestüm, dass sich das Kampfgericht zur Disqualifikation entschloss. Die Deutschen waren zunächst als Sieger ausgewiesen worden; über den letzten Titel der EM durften sich am Ende die Briten (3:07,04) freuen; für die russische Staffel blieb Silber (3:08,10).
Ecker vollzog eine Wachablösung im Stabhochsprung: Der 34-jährige Tim Lobinger verpasste als Fünfter in 5,51 Meter seinen dritten EM-Titel unterm Dach. Ein langes Gesicht machte auch Björn Otto (Uerdingen/Dormagen): Der deutsche Hallen-Meister war mit der Weltjahresbestleistung von 5,90 angereist. Er stellte sich aber »ein bisschen dusselig« an und benötigte für die 5,71 Meter drei Versuche. Da Ecker diese Höhe im ersten Anlauf genommen hatte, siegte er vor dem Ukrainer Denis Jurtschenko.
Eingebrochen war über 60 Meter Sina Schielke (Wattenscheid), die im Vorlauf scheiterte. Hingegen stürmte Thanou, die 2004 mit ihrer Flucht vor einer Dopingkontrolle bei Olympia weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, ins Finale. Dort wurde sie ausgebuht und kam nur als Sechste ins Ziel.
Der Steinheimer Jacob Minah, der für die LG Göttingen startet, wurde im Fünfkampf Fünfter. Der 24-Jährige erzielte 5896 Punkte (60m 6,92/Weit 7,41/Kugel 13,53/Hoch 1,99/60 m Hürden 8,38/Stabhoch 4,90/1000 m 2:45,80).

Artikel vom 05.03.2007