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Tapferer Old Stranghöner

19. Int. Braker Hallentrial führt Fahrerfeld in den Wilden Westen

Bielefeld (WB/jm). Sein schlanker »Mustang« aus Italien ist erst vor wenigen Tagen eingetroffen. Montesa COTA 4RT nennt sich der ambitionierte Einzylinder-Viertakter, mit dem Carsten Stranghöner beim 19. Internationalen Hallentrial des MSC Brake die Qualifikation für das Finale und danach einen Platz auf dem Podest anstrebt. »Alles andere wäre Bonus.«

Montesa COTA 4RT: Ein besseres Arbeitsmittel für Motorradtrialer gibt es zurzeit nicht. Old Stranghöner (28) freut sich auf seinen neuen widerstandsfähigen Begleiter, ausgestattet mit einem leistungsfähigen Honda-Motor - und auf »Winnetous Welt«. Wölfe, Koyoten, Klapperschlangen oder Brandpfeile werden dem internationalen Fahrerfeld am Sonntag im Wilden Westen nicht zusetzen. Dafür umso mehr die künstlichen Hindernisse, die von den routinierten Braker Sektionsbauern mit einer logistischen Meisterleistung über Nacht in der Seidensticker Halle errichtet werden.
Carsten Stranghöner wähnt sich für sein »Heimspiel« gut vorbereitet. »Alles im grünen Bereich«, sagt der siebenfache deutsche Outdoor-Meister zuversichtlich. Seit 1999 ist der Mann vom MSC Brake das Nonplusultra im nationalen Trialsport. Bloß 2002 schnappte ihm Andreas Lettenbichler einmal den DM-Titel weg. In dem Jahr konnte sich Stranghöner auch das erste und einzige Mal in die Siegerliste des Hallentrials eintragen. Mit seinem früheren Dauerrivalen »Letti« gibt's am Sonntag ein Wiedersehen. Der kurzfristig nachverpflichtete dreifache Bielefeld-Gewinner (1997-1999) kommt als Österreichischer Staatsmeister.
Die etablierte deutsche Garde misst sich mit illustren Kontrahenten aus dem benachbarten Ausland: dem Junioren-Weltmeister der 125 ccm-Klasse Alexz Wigg (GB), dessen Landsmann Dan Clark (GB), Tschechiens Nummer eins Martin Kroustek (Gewinner 2005) oder dem Meister der vier skandinavischen Länder, Henry Himmanen aus Finnland.
Der Premierengast aus dem hohen Norden soll bereits heute bei MSC-Routinier Egbert Neumann eintreffen und auch nach der Veranstaltung noch einige Tage in Bielefeld verweilen. Neben einem gemeinsamen Training in Exter ist morgen ein Tagesausflug ins Trialzentrum Großheubach vorgesehen.
MSC-Vorsitzender Jürgen Heuermann freut sich nicht nur auf »gestandene Namen«, sondern macht auch Geschmack auf die kreative Wildwest-Kulisse mit »fantastischen Details. Da geht einem das Herz auf.« Da auch Beschallung und Lichttechnik von neuer Qualität seien, verspricht Uwe Kelber, der am Sonntag wie in all den Jahren zuvor als versierter Moderator durch die Veranstaltung führt, »ein Umfeld allererster Güte.« Kelber traut Stranghöner durchaus einen Husarenstreich zu. »Ich bin gespannt auf ihn. Jedenfalls habe ich ihn selten so heftig trainieren sehen. Körperlich ist er in Bestform.«
Am 31. März beginnt für Carsten Stranghöner in Spanien die Europameisterschaft. »Ich werde die komplette Saison mitfahren,« freut sich der Stedefreunder.

Artikel vom 02.03.2007