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Uran im Garten

Unglaubliches Szenarium


14 Uran-Tabletten, vergraben im Garten eines Hauses, mitten in Deutschland - das Szenarium ist so unglaublich, dass man den Behörden nicht vorwerfen kann, Hermann F. nicht geglaubt zu haben.
Als er 1994 zum ersten Mal behauptete, im Solling Uran-Tabletten versteckt zu haben, hatte man noch mit großem Aufwand gesucht - vergeblich. Als der psychisch kranke Mann in den folgenden Jahren seine Geschichte wieder und wieder erzählte, mochte ihm niemand mehr folgen. Und, Hand aufs Herz, hätten Sie Hermann F. seine Story abgekauft?
Der Skandal besteht nicht darin, dass die Behörden dem Mann aus Lauenförde nicht geglaubt haben. Der Skandal ist, dass anscheinend niemand die 14 Tabletten vermisst und die Aufsichtsbehörden eingeschaltet hat.
Man darf nur hoffen, dass die Herkunft des Urans geklärt wird und es nicht aus Deutschland stammt. Denn sollten die Tabletten hier weggekommen sein, ohne dass jemand Alarm geschlagen hat, wäre das ein Rufschaden, von dem sich die Atomwirtschaft wohl nie wieder erholen würde. Der von ihr erhoffte Ausstieg aus dem Atomausstieg wäre für immer dahin. Christian Althoff

Artikel vom 02.03.2007