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Der »Porsche der Zulieferer«
steuert stetig auf Erfolgskurs

Paragon-Gründer Klaus-Dieter Frers gab Anstoß zum »Artega«-Projekt

Von Hubertus Hartmann
Delbrück (WB). Klaus-Dieter Frers ist ein Mann mit Vision. »Das ist erst der Anfang. Von uns ist noch viel, viel mehr zu erwarten«, orakelte der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Delbrücker Paragon AG vor zwei Jahren. Vielleicht hat der Maschinenbau-Ingenieur damals schon seinen Aufstieg vom Automobilzulieferer zum Sportwagen-Ideengeber prophezeit.
Schnelle Autos sind seine Leidenschaft. Im Mercedes SLK präsentierte Klaus-Dieter Frers Anfang 2005 die von Paragon gebaute Uhr für den Porsche Carrera. Jetzt schiebt Frers den »Artega« an. Foto: Hartmann

Trotz einer Vielzahl von bereits vorhandenen Patenten konnte der Erfinder und Unternehmer die Fachwelt immer wieder mit verblüffenden Neuentwicklungen überraschen. Pioniergeist, Mut und Kreativität haben den 53-Jährigen groß und seine Paragon AG zum Weltmarktführer im Bereich der Luftgütesensoren für Autos gemacht.
Mit einer Handvoll Leuten wagte der ehemalige Nixdorf-Mann 1988 den Schritt in die Selbstständigkeit. Den Firmennamen Paragon entlehnte er aus dem Englischen. Er steht für »Vorbild, Musterknabe oder großer Diamant«. In nur zwölf Jahren schliff der Gründer den Edelstein zu einem Schmuckstück, das er im November 2000 an die Börse brachte. Mustergültig verlief die weitere Entwicklung des Unternehmens. Eine Entwicklung, die ganz eng mit dem Namen Frers verbunden ist und unverkennbar seine Handschrift trägt. Mit 52 Prozent ist er nach wie vor größter Anteilseigner der im Prime Standard der Deutschen Börse notierten Aktiengesellschaft mit hoher Umsatzrendite. Was bei größeren Wettbewerbern natürlich Begehrlichkeiten weckt. Aber als gebürtiger Schwabe kann Klaus-Dieter Frers rechnen. Alle Übernahmeangebote hat der Paragon-Chef deshalb stets dankend zurück gewiesen. »Paragons Zukunftspotenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft«, versicherte der Vorstandsvorsitzende erst jüngst seinen Aktionären und kündigte zugleich den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld an. Paragon werde in Zukunft eng mit dem Motorsport verbunden sein.
Als Porschefahrer und Hobbyrennsportler tritt Frers mit Vorliebe kräftig aufs Gas. Ein Dreiliter-auto würde zu dem Mann, der hohe Geschwindigkeiten liebt, sicherlich nicht passen. Paragon bezeichnete er unlängst als »Porsche unter den Automobilzulieferern«. Mit dem Artega GT macht der Delbrücker dem großen Bruder aus Zuffenhausen jetzt sogar Konkurrenz. Vielleicht besetzt er aber auch wieder nur, wie Paragon es in der Vergangenheit schon so oft konsequent und erfolgreich praktiziert hat, eine profitable Marktlücke im unteren bis mittleren Preissegment bei den Sportwagen. »Lösungen finden, an die noch niemand denkt«, ist die Devise von Klaus-Dieter Frers. »Mit automobiler Leidenschaft, ehrgeizigem Innovationsgeist und einer wertsteigernden Unternehmensführung werden wir den Pionierstatus erhalten und immer wieder neu erarbeiten.« Diese Aussage galt eigentlich der Paragon AG. Sie charakterisiert aber ebenso trefflich den gleichermaßen unsteten wie weitsichtigen Unternehmergeist des Klaus-Dieter Frers.

Artikel vom 01.03.2007