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Denkmal-Debatte

Einheitskämpfer würdigen


Zu unserer Identität als Deutsche gehören unauslöschbar zwölf Jahre Nationalsozialismus mit all den unfassbaren Verbrechen. 60 Jahre nach Kriegsende darf aber auch auf die großen Traditionen und Erfolge der Deutschen verwiesen werden. Die friedliche Revolution im Herbst 1989 und die staatliche Wiedervereinigung 1990 gehören zu den ganz großen historischen Momenten der jüngeren deutschen Geschichte. Deshalb ist ein Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Berliner Schlossfreiheit längst überfällig.
Wir müssen uns viel stärker an die Aktiva deutscher Geschichte erinnern. Die Deutschen werden doch auf Dauer krank davon, ständig im Büßergewand umherlaufen zu müssen. In beidem, wie wir mit dem Positiven und wie wir mit dem Negativen in der Vergangenheit umgehen, entscheidet sich, wie vertrauenswürdig wir anderen gegenüber wirken. Dass gewisse politisch überkorrekte Meinungsmacher beim Gedanken an ein solches Denkmal, das auch an den Bankrott des Kommunismus erinnert, aufschreien, sollte nicht von dem Vorhaben abhalten.
Die letzte Gruppe, für die ein angemessener Ort der Erinnerung in Berlin fehlt, sind die Freiheits- und Einheitskämpfer von 1945 über 1953 bis eben 1989. Die Bauten Berlins stiften für alle Deutschen Identität.
Der Staat muss sich in Gebäuden darstellen. Das gleiche gilt auch für seine Denkmäler. Deshalb sollte das Projekt breite Unterstützung finden.Michael Robrecht

Artikel vom 02.03.2007