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Metallbauer: Ein Beruf mit Zukunft


Der 22-jährige Marco Janson ist einer von 684 Schlosserlehrlingen in Ostwestfalen-Lippe

von Björn Kaps
Bielefeld (WB). Funken sprühen, Späne fliegen: Eine Ausbildung zum Metallbauer ist etwas für Jugendliche, denen ein Bürojob zu langweilig ist.

»Metallbauer im Bereich Konstruktionstechnik ist eigentlich die traditionelle Schlosserlehre«, sagt Marco Janson, der seine Ausbildung bei der Schlosserei Dresrüsse in Bielefeld-Ummeln macht. Da der Beruf sich jedoch durch neue Techniken stark verändert habe, sei er 1989 umbenannt worden.
Dem 22-Jährigen gefällt vor allem die Vielfältigkeit des Berufs: »Jeden Tag baue ich etwas anderes. Als kleiner Handwerksbetrieb müssen wir uns immer wieder neu auf die Kundenwünsche einstellen. Da gibt es kaum langweilige Routine.«
Durch ein Praktikum bei seinem jetzigen Ausbildungsbetrieb ist Janson auf den Beruf aufmerksam geworden. Seitdem baut er Gerüste und Geländer für Balkone, fertigt Handläufe für Treppen oder arbeitet an dem Entwurf eines Car-Ports mit
»Egal ob Schweißen, Drehen, Kanten oder Polieren, alle Auszubildenden müssen jede Aufgabe übernehmen.« Da die Auszubildenden auch Konstruktionsberechnungen vornehmen, seien neben handwerklichem Geschick auch mathematische Fähigkeiten sehr wichtig, sagt Janson.
Aufgrund der Bandbreite der Tätigkeiten sei die Lehre zum Metallbauer ein halbes Jahr länger als die zumeist dreijährigen Berufsausbildungen, sagt der Inhaber der Schlosserei und Obermeister der Bielefelder Metallbauinnung, Heiner Dresrüsse.
»Metallbauer ist ein Beruf mit Zukunft«, bestätigt auch der Berufsberater der Handwerkskammer Ostwestfalen, Peter Hovey. Aufgrund des Fachkräftemangels sei die Nachfrage nach Auszubildenden gestiegen.
Zur Zeit werden in der Region 684 Lehrlinge ausgebildet. In den vergangenen Jahren seien die meisten übernommen worden. Im ersten Ausbildungsjahr verdiene ein Lehrling 453, im zweiten 485, im dritten 559 und im vierten 612 Euro.
Die Anforderungen an die Bewerber seien jedoch gestiegen. »Einen Realschulabschluss mit guten Leistungen in Mathematik sollte man schon vorzuweisen haben«, sagt Dresrüsse.
Einen Einstellungstest gebe es bei ihm jedoch nicht. »Lieber gebe ich den Bewerbern die Chance, in einem Praktikum zu zeigen, was in ihnen steckt.«

Artikel vom 03.03.2007