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Familiendrama:
34-Jähriger legt
Geständnis ab

Mirko P. sitzt in Untersuchungshaft

Von Jens Heinze und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Mirko P. (34) hat gestanden, Dienstagmorgen in Altenhagen im Treppenhaus an der Mecklenburger Straße 19 seine ehemalige Lebensgefährtin Nadine M. (25) erstochen zu haben. Eine Ermittlungsrichterin verkündete dem Bielefelder gestern im Amtsgericht den Haftbefehl wegen Totschlags an der jungen Mutter.

Dem Geständnis des Lagerarbeiters, der jetzt im Gefängnis Bielefeld-Brackwede 1 in Untersuchungshaft sitzt, waren stundenlange Verhöre der Ermittler von der Mordkommission »Treppe« vorausgegangen. Nachdem Mirko P. Dienstag bei der mehr als fünfstündigen Vernehmung bis kurz vor Mitternacht im Polizeipräsidium noch alles geleugnet und ein falsches Alibi präsentiert hatte, brach der Mann gestern Vormittag unter dem Ermittlungsdruck zusammen. »Ich bin es gewesen«, räumte der 34-Jährige seine Beteiligung am Familiendrama ein. Das war der Durchbruch, denn Zeugen für die Tat in Altenhagen gibt es laut Staatsanwalt Klaus Metzler nach wie vor nicht.
Der Sorgerechtsstreit um den gemeinsamen zweijährigen Sohn war ein Motiv für die Messerattacke, die offenbar vor den Augen des Kleinkindes geschehen ist. »Der Mann hat uns viele Gründe genannt, warum er seine ehemalige Lebensgefährtin erstochen hat. Der Streit um das Sorgerecht war einer davon. Doch wir bezweifeln, dass das die volle Wahrheit gewesen ist«, kündigte der Leiter der zehnköpfigen Mordkommission, Hauptkommissar Ralf Gelhot, weiteren Aufklärungsbedarf an. Bislang hat Mirko P. eingeräumt, dass er Dienstagmorgen an der Mecklenburger Straße 19 eine Aussprache mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin führen wollte. Dabei gab es Streit, der 34-Jährige griff zum Messer und stach der Frau mehrfach in den Oberkörper.
Bei der Suche nach der Tatwaffe sind die Ermittler möglicherweise einen Schritt weiter gekommen. Gestern Nachmittag hatten Hundeführer der Polizei mit Fahndern von der Mordkommission den Grünstreifen an der Milser Straße rund um die Radaranlage durchkämmt. Dort will Mirko P. bei der Flucht die Waffe weggeworfen haben. Zwar wurde von einem Polizisten ein Messer gefunden. »Ob das die Tatwaffe ist, steht nicht fest. Das Messer muss erst genau untersucht werden«, sagte Hauptkommissar Gelhot.

Artikel vom 01.03.2007